Idee + Tat 2024

Dezember 2024

Nachrichten Seite 8

DRK-Landesverbandspräsident Dr. Fritz Baur zu Gast in Siegen: Regionale Rotkreuzarbeit im Blick
(v.li.) Dr. Martin Horchler (Vorstand DRK-Kreisverband Siegen-Wittgenstein), Landrat Andreas Müller (Präsident DRK-Kreisverband), Dr. Fritz Baur (Präsident DRK-Landesverband Westfalen-Lippe), Heinz-Wilhelm Upphoff (Vizepräsident DRK-Landesverband) und Heide Heinecke-Henrich (Bereichsleiterin KiTa, DRK-Kreisverband); Foto: Stefanie Schierling / KV Siegen-Wittgenstein

Auf Einladung des DRK-Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein stattete jetzt Dr. Fritz Baur, Präsident des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, dem Siegerland einen Besuch ab. In der Siegener DRK-Kinderklinik, in der DRK-KiTa Krönchenkids und im DRK-Kreisverband, wo er auch auf die ehrenamtliche Kreisrotkreuzleitung traf, verschaffte er sich einen aktuellen Eindruck über die verschiedenen Arbeitsbereiche im Kreis Siegen-Wittgenstein. 

Heinz-Wilhelm Upphoff, Vizepräsident des DRK-Landesverbandes, Andreas Müller, Präsident des DRK-Kreisverbandes, und Dr. Martin Horchler, Vorstand DRK-Kreisverband, nahmen Dr. Baur zunächst an dem BIGS, dem modernsten Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe in Südwestfalen, auf dem Siegener Wellersberg in Empfang. 

Dr. Martin Horchler und Landrat Andreas Müller gaben Dr. Baur einen Einblick in die Rotkreuzarbeit Siegen-Wittgensteins. Der DRK-Kreisverband Siegen-Wittgenstein ist mit über 11.400 Fördermitgliedern der mitgliedsstärkste Verband in Westfalen-Lippe. Mehr als 850 hauptamtliche Mitarbeitende sowie 1.800 aktive Ehrenamtliche sorgen dafür, dass die vielfältigen Aufgaben des DRK vor Ort reibungslos laufen: Von den KiTas über die Ausbildung von Notfallsanitäter*innen und die Breitenausbildung, die Durchführung des Rettungsdienstes, die Beratung für geflüchtete Menschen hin zu sozialen Projekten für einsame Menschen, häusliche und Tagespflege, Essen auf Rädern, Hausnotruf und Bewegungsangeboten für Senior*innen. Die Aufgaben den Roten Kreuzes sind ebenso vielfältig wie relevant. Die DRK-Kinderklinik mit rund 1.300 Mitarbeitenden und mehr als 10.000 behandelten Notfällen pro Jahr und 60.900 ambulanten Patentinnen und Patienten hat ein überregionales Renommee und strahlt mit ihren Fachbereichen über die Landesgrenzen hinaus. 

Nach dem Gespräch im BIGS ging es in die benachbarte KiTa Krönchenkids, eine von 20 Rotkreuz-KiTas und Großtagespflegen im Kreis Siegen-Wittgenstein. Anschließend folgte ein Rundgang durch die DRK-Kinderklinik, geleitet von Geschäftsführer Carsten Jochum, bei dem u.a. die Kinderinsel und das ganz neu angeschaffte MRT besichtigt wurden. Abschließend nahm Dr. Baur dann noch an einer Präsidiumssitzung des DRK-Kreisverbandes teil und traf dort u.a. die ehrenamtliche Kreisrotkreuzleitung Manuela Deckert und Stefan Bassil.

Dr. Baur zeigte sich während des Rundgangs und der Gespräche beeindruckt von der engagierten Rotkreuzarbeit vor Ort, die in vielfältiger Weise in Haupt- und Ehrenamt geleistet wird. Für die Arbeit im Landesverband, so Baur, sei der Kontakt zu den Gliederungen vor Ort enorm wichtig, denn nur im offenen, konstruktiven Austausch könnten tragfähige Lösungen für künftige Herausforderungen erarbeitet werden. Im Gespräch wurde an verschiedenen Stellen die Kürzung öffentlicher Mittel und die nicht mehr auskömmliche Finanzierung wichtiger Angebote thematisiert. Beide DRK-Institutionen untermauerten während des Besuchs des DRK-Landespräsidenten die hohe Bedeutung der Unterstützung des Landesverbandes; insbesondere in Form von Lobbyarbeit. Anregung politischer Diskurse über die Bedeutung und die Unverzichtbarkeit der Wohlfahrtsarbeit seien unerlässlich, um auch in Zukunft eine auskömmliche Finanzierung der Rotkreuzarbeit vor Ort zu gewährleisten – darin waren sich alle Beteiligten einig. Dr. Baur bedankte sich für die offenen Gespräche und die wertvollen Einblicke in die Praxis. KV Siegen-Wittgenstein

DRK Delbrück feiert 100-jähriges Jubiläum - Von der Sanitätskolonne im Jahr 1924 zum Stadtverband im Jahr 2024

Der Stadtverband des Deutschen Roten Kreuzes Delbrück beging am 9. November ein geschichtsträchtiges Jubiläumsfest: Unter dem Motto „100 Jahre mit Herzblut aktiv“ kamen im Hotel Waldkrug über 150 Mitglieder und geladene Gäste zusammen, um auf die beeindruckende Geschichte und das vielfältige Engagement des Verbandes zurückzublicken. Der DRK-Stadtverband Delbrück zählt heute rund 250 aktive Helferinnen und Helfer, die in unterschiedlichsten Bereichen für die Menschen in der Region im Einsatz sind.

Ein Highlight des Festaktes war die Ehrung des ehemaligen Vorsitzenden Dr. Bernhard Winnemöller. Ihm wurde die höchste Auszeichnung des DRK für seine fast zwei Jahrzehnte andauernde, engagierte Leitung des Stadtverbandes und seine langjährige Mitwirkung im Vorstand des DRK-Kreisverbandes verliehen. DRK-Landesverbandspräsident Dr. Fritz Baur würdigte Winnemöllers Engagement: „Sie haben diesen Stadtverband mit Weit- und Umsicht geprägt und geleitet. Eine Lebensleistung, die großen Respekt verdient.“ Baur betonte in seiner Rede die besondere Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements: „Die Vision von Henry Dunant, Menschen allein nach dem Maß der Not zu helfen, lebt in diesem Verband fort.“

Im weiteren Verlauf des Abends wurde die Vielfalt und Stärke des Stadtverbandes sichtbar. Mitglieder präsentierten auf der Bühne eindrucksvoll die Bandbreite der Rot-Kreuz-Arbeit im Jahr 2024. Bürgermeister Werner Peitz lobte die Rolle des DRK in Delbrück: „Seit 100 Jahren steht das DRK für Menschlichkeit und Solidarität, unabhängig von Herkunft, Religion oder Hautfarbe. Es ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gemeinschaft.“

Dr. Fritz Baur sprach den Delbrückern großes Lob aus: „Was dieser Ortsverein heute zu leisten im Stande ist, ist auf der Bühne sichtbar geworden. Das war höchst beeindruckend. Die Vision unseres Gründers Henry Dunant, Menschen allein nach dem Maß der Not zu helfen, lebt mit diesem Ehrenamt von innen heraus.“ 

Auch die Ehrung weiterer verdienter Mitglieder unterstrich den Stellenwert der ehrenamtlichen Arbeit. Kevin Güniker, seit 2009 engagiert und seit 2017 stellvertretender Rotkreuzleiter, erhielt die Ehrenmedaille des DRK-Kreisverbandes Paderborn. Die Ehrennadel des Stadtverbandes in Gold wurde Anneliese Dirksmeier und Lennard Hils verliehen. Beide zeichnen sich durch langjährige und vielseitige Einsätze aus, vom Seniorencafé bis zur Katastrophenhilfe im Ahrtal. Die Ehrennadel in Silber ging an Sonja Gutzmann-Strunz und Dorothea Voß, die ebenfalls seit vielen Jahren in verschiedenen Bereichen, insbesondere im Verpflegungsdienst, aktiv sind.

Meinolf Päsch, Vertreter des Landrates, hob in seinem Grußwort die Bedeutung des DRK Delbrück für die Region hervor: „Ihr Engagement reicht weit über die Grenzen Delbrücks hinaus.“ Ein besonderer Moment des Abends war der Ausblick auf die Eröffnung einer neuen Rettungswache im Frühjahr 2025 – ein weiterer Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen dem DRK und dem Kreis.

Das DRK Delbrück setzt seit 1924 ein Zeichen für humanitäre Werte und ist ein verlässlicher Partner in der Nothilfe. Die Jubiläumsfeier zeigte eindrucksvoll, dass dieser Geist des Helfens auch nach 100 Jahren lebendig ist und bleibt. Martin Münsterteicher / i+t

Aufklärung für den Ernstfall am Infostand im Landtag
(1. Reihe v.li.) Helena Tenambergen (Servicestelle Ehrenamt im DRK-Landesverband Westfalen-Lippe), Tanja Knopp (Landesrotkreuzleiterin), Ralf Frede (Ausbilder im DRK-Kreisverband Wattenscheid), (2. Reihe v.li.) Sven Kampeter (Kreisrotkreuzleiter im DRK-Kreisverband Herford-Land), André Kuper (Präsident des Landtags NRW), Sascha Rolf Lüder (Leiter des Rotkreuz-Büros NRW), Christian Schuh (Leiter der Abteilung Nationale Hilfsgesellschaft im DRK-Landesverband Westfalen-Lippe) und Bernd Hauk (Kreisrotkreuzleiter im DRK-Kreisverband Arnsberg); Foto: Tobias Exner / LV WL

Wie informieren wir uns ohne Handynetz und Fernseher? Was, wenn die Heizung nicht mehr läuft? Wie kommen wir von A nach B, wenn Tankstellen und der öffentliche Nahverkehr ausfallen? Mit der Kampagne „Katastrophenschutz aus der Kiste“ gibt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Tipps und Hinweise für den Katastrophenfall und stärkt die Fähigkeit zur Selbsthilfe in der Bevölkerung. Vertreterinnen und Vertreter des DRK Nordrhein und Westfalen-Lippe haben das „BlackOut of the Box“-Set im Landtag vorgestellt – passend zum bundesweiten Warntag am 12. September. Neben Landtagspräsident André Kuper besuchten auch weitere Landtagsmitglieder, Mitarbeitende des Landtages und Tagesgäste den Infostand des Roten Kreuzes. i+t

FH Münster und DRK-Landesverband Westfalen-Lippe starteten gemeinsames Projekt
Zum Projektauftakt kamen Peter Alsbach und Inga-Henning-Finke vom DRK (v.li.), Prof. Dr. Jennifer Schmidt, Dekanin des Fachbereichs Gesundheit, (5.v.li.), Prof. Dr. Jan Makurat (re.) und Eleonore Kretz (10.v.li.) vom Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe sowie Prof. Dr. Christopher Niehues (2.v.re.), Melanie Plath (5.v.re.) und Annika Buschmann (7.v.re.) mit den teilnehmenden Studierenden zusammen. Foto: Stefanie Gosejohann / FH Münster

Für Krisen gewappnet: Studierende lernen, bei Pflege zu unterstützen

Die Coronapandemie und die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal haben gezeigt, dass es in Ausnahmesituationen bei der Versorgung Pflegebedürftiger kritisch wird. Die im Ernstfall dringend benötigte Unterstützung soll das Seminar Studi-PUK (Studentische Pflegeunterstützungskräfte für Bevölkerungsschutz) sicherstellen.

Es macht Studierende fit, um im Zivil- und Katastrophenschutzfall bei der Pflegearbeit Hilfe leisten zu können. Basis für das interdisziplinäre Projekt war die praxisorientierte Kooperation von Prof. Dr. Jan Makurat und seinem Team vom Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe mit dem Deutschen Roten Kreuz. Denn Studi-PUK wird in Zusammenarbeit mit dem DRK-Landesverband Westfalen-Lippe angeboten. Es umfasst 30 Schulungseinheiten sowie eine gemeinsame Evakuierungsübung mit Einheiten des Katastrophenschutzes. Die Teilnehmenden kommen aus drei Fachbereichen der FH Münster: Gesundheit, Oecotrophologie - Facility Management und Sozialwesen.

„Wir werden keine Katastrophenschützerinnen und Katastrophenschützer aus Ihnen machen“, betonte Peter Alsbach, Leiter des DRK-Fachbereichs Gesundheitlicher Bevölkerungsschutz beim DRK-Landesverband. Ziel sei hingegen, die „Resilienzstärkung der Bevölkerung“. Hier könne das „unfassbar große Potenzial“ der Studierenden einen enormen Beitrag leisten,“ erläuterte seine Kollegin Inga-Henning-Finke.

Inhaltlich geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Christopher Niehues, der selbst lange in der Notfallversorgung aktiv war, und Melanie Plath, Pflegefachperson und Lehrkraft für besondere Aufgaben mit dem Schwerpunkt Rettungswesen, beide vom Fachbereich Gesundheit. Für die Evaluation und wissenschaftliche Begleitung ist Annika Buschmann als Masterstudentin mit im Boot. Stefanie Gosejohann / FH Münster

Nachrichten Seite 16

Einsatzeinheit des DRK Paderborn nimmt an überörtlicher Übung im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg teil

Die Einsatzeinheit (EE) des DRK Paderborn 05 wurde im Rahmen der überörtlichen Hilfe zu einem Einsatz im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg alarmiert. Dabei handelte es sich nicht um einen realen Schadensfall, sondern um eine geplante Übung des Partnerkreisverbandes Fläming-Spreewald vom 6. bis zum 9. September 2024, zu der die Einheit des DRK-Kreisverbandes Paderborn eingeladen wurde.

Diese Übung ist Teil einer über 30-jährigen Partnerschaft zwischen den DRK-Kreisverbänden Paderborn und Fläming-Spreewald, die im Zuge der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 ins Leben gerufen wurde. Damals entschied sich das Land Nordrhein-Westfalen, Brandenburg bei seiner verwaltungstechnischen Umstrukturierung zu unterstützen. Parallel dazu erklärte sich der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe bereit, den neu formierten DRK-Landesverband Brandenburg partnerschaftlich zu begleiten. Der DRK-Kreisverband Paderborn nahm diesen Wunsch auf und pflegt seither eine enge Beziehung zu Fläming-Spreewald. Diese Partnerschaft ist durch gegenseitige Besuche, Kooperationen, Erfahrungsaustausch und persönliche Freundschaften gewachsen.

Am 6. September 2024 wurde die „Einsatzeinheit NRW Paderborn 05“ gegen 8 Uhr alarmiert und in den Bereitstellungsraum geordert. Um 9 Uhr brach die Einheit mit 31 Einsatzkräften im Verband in Richtung Landkreis Teltow-Fläming auf. Beteiligt waren Helferinnen und Helfer aus den DRK-Ortsvereinen Bad Lippspringe, Büren, Delbrück, Hövelhof, Paderborn und Salzkotten. Ziel der Paderborner Einheit war es, sowohl die Einsatzfähigkeit und den Ausbildungsstand zu überprüfen als auch jüngeren und unerfahrenen Führungskräften sowie Helferinnen und Helfern die Möglichkeit zu geben, ein solch seltenes Szenario – insbesondere die Verlagerung der Einheit durch mehrere Bundesländer – zu planen und durchzuführen. Vor Ort unterstützte die Paderborner Einheit die örtlichen Kräfte und präsentierte das Konzept der EE NRW.

Für die Kolleginnen und Kollegen aus Fläming-Spreewald stellte die Übung, die im Raum Rangsdorf/Mittenwalde/Motzen/Kallinchen stattfand, eine besondere Herausforderung dar. Einerseits wussten sie nicht, dass die Einheit aus Nordrhein-Westfalen Teil der Übung war, andererseits brachte die Integration einer externen Einsatzeinheit wertvolle neue Erfahrungen mit sich. Während der Übung zeigte sich, dass die unterschiedlichen Systeme der Bundesländer nicht immer vollständig kompatibel sind. Dies ist jedoch eine bekannte Herausforderung im Katastrophenschutz, da jedes Bundesland seine eigenen Konzepte verfolgt. Dennoch bleibt das übergeordnete Ziel dasselbe: den Betroffenen so schnell wie möglich zu helfen. Trotz der unterschiedlichen Ansätze und Konzepte gelang es den rund 200 beteiligten Einsatzkräften, die mit insgesamt 48 Einsatzfahrzeugen und sechs Rettungsbooten antraten, die verschiedenen Übungsszenarien erfolgreich zu bewältigen.

60 Darsteller, denen die Kräfte aus der Notfalldarstellung unterschiedliche Verletzungen geschminkt hatten, stellten für die Einsatzkräfte eine realistische Herausforderung dar. Neben der Versorgung körperlicher Verletzungen spielt bei Großschadenslagen oft die psychische Belastung eine große Rolle. Unterstützt wurde die Übung zudem durch eine Mobile Personenauskunftstelle, die betroffene Personen erfasst und Informationen über deren Verbleib bereitgestellt hat.

Besonders herausfordernd waren an diesem Tag die extreme Hitze und die sengende Sonne, die Teilnehmende, Darstellende und Beobachtende an ihre Grenzen brachten. Dennoch war die Übung ein voller Erfolg, der wertvolle Erkenntnisse sowohl für den Katastrophenschutz im Partnerkreisverband Brandenburg als auch im Kreis Paderborn lieferte. Martin Münsterteicher / KV Paderborn / i+t

Deutscher Krankenhaustag 2024: Orientierung in turbulenten Zeiten
Auf dem Podium: (v.li.) Sandra Postel (Präsidentin Pflegekammer NRW), Matthias Heidmeier (Staatssekretär Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW), Dr. Gerald Gaß (Vorstandsvorsitzender Deutsche Krankenhausgesellschaft), Nilgün Özel (Vizepräsidentin DRK-Landesverband Westfalen-Lippe), Dr. Sabine Berninger (Vorsitzende Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe Südost/stellv. Vorsitzende des Bayerischen Landespflegerats /Kongresspräsidentin); Foto: privat

Der 47. Deutsche Krankenhaustag vom 11.11.2024 bis zum 14.11.2024 im Rahmen der MEDICA in Düsseldorf stand unter dem Motto „Orientierung in der
Revolution“. Am dritten Tag des Kongresses fand unter anderem eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die Zukunft einer sektorenübergreifenden Pflege: Was können Pflegefachpersonen beitragen?“ statt. Unter der Moderation von Dr. Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe, diskutierten Sandra Postel (Präsidentin Pflegekammer NRW), Matthias Heidmeier (Staatssekretär Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW), Dr. Gerald Gaß (Vorstandsvorsitzender Deutsche Krankenhausgesellschaft), Nilgün Özel (Vizepräsidentin DRK-Landesverband Westfalen-Lippe) und Dr. Sabine Berninger (Vorsitzende Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe Südost/stellv. Vorsitzende des Bayerischen Landespflegerats /Kongresspräsidentin).

Nilgün Özel vertrat auf dem Podium den Bereich der ambulanten und stationären Langzeitpflege. Als Vizepräsidentin eines Verbandes der sowohl Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege als auch Nationale Hilfsgesellschaft ist, brachte sie unter anderem auch den Aspekt der Bedeutung der Pflege im Katastrophenschutz in die Debatte ein. i+t
 

Vor 10 Jahren eröffnete das Deutsche Rote Kreuz in Münster seinen Kleiderladen - eine Erfolgsgeschichte!

Zunächst in einem kleineren Ladenlokal, einige Häuser vom jetzigen Standort an der Wolbecker Straße 21 entfernt. Ein Laden für alle sollte es werden, unabhängig davon, warum jemand dort einkauft. Seit der Eröffnung vor zehn Jahren gibt es dort von Montag bis Samstag Mode aus zweiter Hand, liebevoll sortiert und präsentiert von einem engagierten Team. Mit Umkleidekabinen und allem, was zu einem Modegeschäft dazu gehört. Jedes Teil ist ein Unikat.
Zum Jubiläum haben wir einige Gäste eingeladen, die uns in den letzten Jahren begleitet haben. Der Vorstand des DRK-Kreisverbandes Münster Marcel Jäger und Ladenleiterin Doris Beiing bedankten sich bei allen, die dem DRK gut erhaltene Kleidung spenden, beim ehrenamtlichen Team für seine unverzichtbare Unterstützung und natürlich bei allen Kund*innen für ihre Treue! Nina Heckmann / KV Münster

25 Jahre PIA: 25 Jahre Umsetzung der Rotkreuzgrundsätze
Stephan Kokerbeck (Förderverein) freut sich gemeinsam mit Vorstand Marco Eltner und PIA-Leitung Christiane Hollenberg-Schüttler über die gespendete PIA-Motiv-Torte. Foto: KV Bielefeld

Der PIA-Treff des DRK im Bielefelder Ortsteil Heideblümchen feierte am 7. September 2024 mit 350 Gästen, Förderern und Freund*innen das 25-jährige Jubiläum.  

Zur Feier des Tages trafen sich rund 350 Gäste, Freund*innen, Mitarbeiter*innen und Sponsoren, am PIA-Treff und feierten ein Vierteljahrhundert Migration, Freundschaft, (Nachbarschafts-)Hilfe und Jugendtreff. PIA ist eine Abkürzung für „Projekt interkulturelle Arbeit“. Hier treffen sich Kinder und Jugendliche aller Kulturen. Miteinander reden, lachen, spielen, lernen: Bei PIA macht es einfach Spaß, die Freizeit gemeinsam zu verbringen. Von Anfang an dabei ist die Leiterin des kleinen Stadtteiltreffs Christiane Hollenberg-Schüttler. 

PIA ist die Abkürzung für „Projekt interkulturelle Arbeit“. Hier Bei uns treffen sich Kinder und Jugendliche aller Kulturen. Miteinander reden, lachen, spielen, lernen: Bei PIA macht es einfach Spaß, die Freizeit gemeinsam zu verbringen.

Marco Eltner, Vorstand es DRK-Kreisverbands in Bielefeld, war ebenfalls bei der Jubiläumsfeier zu Gast und sagte einige anerkennende Worte. Dass in all den Jahren stets die Grundsätze des DRK umgesetzt und gelebt wurden, hob er dabei besonders hervor. Die Wahrung der Würde des Menschen sowie ein Raum, frei von jeglicher Diskriminierung, würden PIA besonders auszeichnen. Die Förderung von Kindern und Jugendlichen sei eine der wichtigsten Aufgaben unserer Gesellschaft. Eltner und Hollenberg-Schüttler dankten den zahlreichen Freund*innen und Förderern, die die Arbeit unterstützen und so den Bestand des Treffs gewährleisten. 

Die Besucher*innen freuten sich über ein umfangreiches Angebot an Speisen, die den Gästen dank der Hauptsponsoren des Festes, der LEG Mieter-Stiftung, dem Round Table 42 und der Andreas-Mohn-Stiftung, kostenlos angeboten werden konnten. „Wir wollen zusammen feiern und keiner soll danebenstehen", so Christiane Hollenberg-Schüttler. 

Ein buntes Programm, unter anderem mit der Clowndame Lakritze und dem Maskottchen des DSC Arminia Bielefeld erfreute Jung und Alt. „Wenn PIA einlädt, dann ist endlich mal was los in Heideblümchen. Klasse!", so das Fazit einer Besucherin, die zuerst ihre Kinder und nun ihre Enkelkinder in PIA gut betreut weiß. Auf die nächsten 25 Jahre! KV Bielefeld / i+t

September 2024

Nachrichten Seite 8

600 Besucher beim DRK-Familien- und Erlebnistag am Mehrgenerationenhaus in Herford

In den letzten Jahren sind viele traditionelle Veranstaltungen aus den Kalendern verschwunden. Diesen Trend hat jetzt das DRK Herford-Stadt umgekehrt und eine neue Veranstaltung etabliert, die sicherlich regelmäßig Wiederholung finden wird. Zahlreiche ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter des DRK-Kreisverbandes Herford-Stadt hatten sich am 7. September 2024 mächtig ins Zeug gelegt, um den Herfordern im Rahmen eines Familien- und Erlebnistages zu zeigen, was das Deutsche Rote Kreuz in Herford anbietet und leistet.

Dabei konnte man nicht nur einen Blick in die zahlreichen Katastrophenschutzfahrzeuge, Einsatzleitwagen und Krankenwagen werfen, sondern sich auch von den fachkundigen Ehrenamtlichen erklären lassen, wie Katastrophenschutz- und Betreuungseinsätze ablaufen, welche Herausforderungen bewältigt werden müssen, und was es zu beachten gilt, wenn Menschen in Notsituationen Hilfe benötigen. Besucher konnten für sich feststellen, wie faszinierend, sinnstiftend und erfüllend es sein kann, in einer Gemeinschaft mit Anderen für Mitmenschen dazu sein, die Hilfe benötigen.

Für die Kinder war neben den Angeboten des Spielmobils Fidibus eine eigens aufgebaute Teddyklinik der Anziehungspunkt des Tages. Denn egal ob an einem mitgebrachten oder ausgeliehenen Teddy, hier konnten die Kleinen erste Einblicke in die Medizin bekommen. Spielerisch wurden die Fragen der Kids von den DRKlern beantwortet. Hintergrund ist es, den Kindern die Angst vor dem Arztbesuch zu nehmen und die Themen Gesundheit, Untersuchung und Behandlung spielerisch bekannt zu machen.

Weiteres großes Thema war die Erste Hilfe. Auch Landrat Jürgen Müller nutzte die Gelegenheit, um vor Ort seine Kenntnisse aufzufrischen. Gemeinsam mit dem Beigeordneten der Stadt Herford, Patrick Puls, besuchte er den DRK-Familien- und Erlebnistag und bekam wie viele andere Herforder einen Einblick in die verschiedenen Bereiche des DRK-Kreisverbandes Herford-Stadt, die von den zuständigen Ansprechpartnern präsentiert und vorgestellt wurden. Auch der Bundestagsabgebordnete Stefan Schwartze, seines Zeichens Patientenbeauftragter der Bundesregierung, informierte sich über die neusten Entwicklungen beim DRK-Kreisverband Herford-Stadt, wie etwa einem neuen Hausnotrufsystem mit Sturzsensor und Assistenzsystemen für Senioren, die möglichst lange selbstständig in ihrem eigenen Haus oder Wohnung bleiben möchten.

Das Gesamt-Spektrum des örtlichen DRK reicht von den Kindertagesstätten Villa Sonnenschein, Kita Ottelau und der Kita Kunterbunt in Herford, über das Stadtteil- und Begegnungszentrum im Mehrgenerationenhaus „Alte Schule Ottelau“ mit seinen zahlreichen Angeboten, die Integrationsagentur für Geflüchtete über das kunsttherapeutische Projekt „Lebenslinien“ für 
Frauen und Mädchen mit Fluchterfahrungen, den Interkulturellen Mädchenanker „M!A“ bis hin zum Hausnotruf und der Alzheimer- und Demenzhilfe.

Erstmalig stellte sich auch ein neues Angebot beim DRK-Kreisverband Herford-Stadt der Öffentlichkeit vor: die sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH), welche Familien in ihren Erziehungsaufgaben intensiv begleitet, in ihrem Selbsthilfepotential stärkt und in ihrem Erziehungsauftrag unterstützt. Hier bietet das DRK Herford-Stadt bei Bedarf sechs Plätze für Jugendliche in einer Wohngruppe an.

Insgesamt gab es viele Mitmachaktionen wie z.B. eine Rallye, die während der Veranstaltung zahlreiche Familien dazu animierte, Fragen zu beantworten und so an einer Tombola teilzunehmen.  KV Herford-Stadt / i+t

Foto: KV Herford-Stadt
 

Gesundheitsförderung für Migrant*innen feierte 20-jähriges Bestehen
Die MiMi-Gesundheitsmediator*innen erhielten von Ramazan Salam und den Kooperationspartnern eine Danksagung.; Foto: KV Bielefeld

Seit über zwei Jahrzehnten ist das Projekt „Mit Migranten für Migranten“ (MiMi) ein Erfolgsmodell in Bielefeld, das sich der Stärkung der Gesundheitskompetenz von Migrantinnen und Migranten widmet. In Kooperation mit dem Gesundheitsamt und dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Bielefeld sowie dem Verein Psychologische Frauenberatung e.V. zielt das Projekt darauf ab, die gesundheitliche Chancengleichheit für zugewanderte Menschen in Bielefeld zu erhöhen. Finanzielle Unterstützung erhält das Projekt von der Heimat Krankenkasse, der BKK Gildemeister Seidensticker, der BKK Diakonie sowie der BKK Dürkopp-Adler.

Das Projekt MiMi („Mit Migranten für Migranten“), koordiniert vom Deutschen Roten Kreuz in Bielefeld, geht weit über die Vermittlung gesundheitsrelevanter Informationen hinaus: Migrantinnen und Migranten werden geschult und zu Gesundheitsmediator*innen ausgebildet. Diese können dann Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Gesundheitsthemen kulturspezifisch in ihrer Muttersprache durchführen, um anderen Migrantinnen und Migranten zu helfen, sich im deutschen Gesundheitswesen zurechtzufinden. Sie klären über Themen wie Krankenversicherung, ärztlichen Notdienst, Umgang mit Notfällen, Familienplanung, Ernährung und Bewegung auf und fördern dadurch Zugänge zum psychosozialen Unterstützungssystem, eine gesunde Lebensweise sowie präventive Maßnahmen. Migrantinnen und Migranten fällt es dadurch deutlich leichter, eigenständig und gezielt die für sie passenden Angebote der Vorsorge, Beratung und Behandlung in Anspruch zu nehmen.

Das Projekt wurde von Ramazan Salman, dem Geschäftsführer des Ethno-Medizinischen Zentrums in Hannover, entwickelt und wird in Bielefeld als einem der ersten Standorte seit 2003 erfolgreich umgesetzt. Im Fokus der Jubiläumsfeier standen Lob und Dank für die MiMis, wie die Gesundheitsmediator*innen auch genannt werden, und für ehemalige Koordinator*innen. Als Gastredner lobte Salman, der unter anderem Träger des Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland ist, die langjährige Zusammenarbeit und hob die Bedeutung des Projektes für die Gesundheitsversorgung von Menschen mit Migrationsgeschichte hervor.

Auch Klemens Kläsener, Vorstand der Heimat Krankenkasse und überzeugter Unterstützer des Projekts betonte: „Das MiMi-Projekt in Bielefeld trägt dazu bei, die Gesundheitschancen für alle Bevölkerungsgruppen zu verbessern und gleichzeitig die Vielfalt der Stadtgesellschaft zu stärken. Das deutsche Gesundheitswesen ist nicht immer leicht zu durchschauen und zugleich ist der Bedarf an gesundheitlichen Informationen hoch. MiMi leistet hier einen wirklich wertvollen Beitrag, um alle Menschen kultursensibel und unabhängig von sprachlichen Barrieren mitzunehmen.“

Aktuell liegt ein besonderer Fokus auf dem Thema seelische Gesundheit. „Die steigenden Preise und die weltweite Sicherheitslage in Verbindung mit den Nachwehen der Corona-Pandemie belasten viele Menschen und führen zu hohem Druck und starker Verunsicherung“, erläutert Fabian Srowig, Projektleiter beim DRK-Kreisverband Bielefeld. „Besonders mehrfach benachteiligte Menschen können diese Belastungen nur schlecht kompensieren.“ Angesichts dieser Herausforderungen plant das MiMi-Projekt, in diesem Jahr verstärkt Schulungen rund um die psychische Gesundheit anzubieten. Der Fokus liegt dabei auf der Sensibilisierung für geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt sowie Traumata.

Die mehrsprachigen Informationsveranstaltungen werden für mindestens zehn Teilnehmende durchgeführt, die Teilnahme ist kostenlos. Interessierte Personen oder Einrichtungen können sich bei der Projektkoordinatorin Melek Yapar vom DRK unter Telefon 0178 – 90 90 388 oder per Mail an mimi@drk-bielefeld.de melden.  KV Bielefeld / i+t

DRK-Kreisverband Gütersloh machte junge Asylbewerber mobil
Nach dem erfolgreichen Verkehrssicherheitstraining präsentierten sich die Teilnehmer mit ihren Betreuer*innen und den Polizeibeamt*innen. Foto: Rainer Stephan / KV Gütersloh

Zehn minderjährige und unbegleitete Asylbewerber aus Afrika und dem Nahen Osten, die im Kreis Gütersloh Aufnahme gefunden haben, verfügen seit kurzem über eigene Fahrräder. Damit sind sie jetzt deutlich mobiler als zuvor. Zu verdanken haben sie dies dem Deutschen Roten Kreuz. Der DRK-Kreisverband Gütersloh, der die Zugereisten seit Jahresbeginn in einer Gemeinschaftsunterkunft versorgt und betreut, hatte Zugriff auf einen Förderbetrag in Höhe von 1 000 Euro. Die Summe reichte aus, um davon zehn Second-Hand-Fahrräder anzuschaffen.

Lieferant der Räder war das „Räderwerk Rheda-Wiedenbrück“, eine Einrichtung des Vereins „Pro Arbeit“. Die dort beschäftigten Mitarbeiter sammeln nicht mehr benötigte Fahrräder, versetzen sie nach eingehender Prüfung wieder in einen verkehrssicheren Zustand und bieten sie danach für vergleichsweise schmales Geld zum Verkauf an.

Die jungen Asylbewerber, die aus Guinea, der Elfenbeinküste, Syrien und Afghanistan unter zum Teil dramatischen Umständen nach Deutschland gekommen bzw. geflüchtet waren, nahmen im Räderwerk ihre neuen Drahtesel in Empfang. Nach der Einstellung von Lenkern und Sätteln auf die jeweilige Körpergröße führte eine erste Fahrt unter Anleitung eines DRK-Mitarbeiters zur Wenneberschule in Rheda. Dort wurde die Gruppe bereits von den beiden Polizeihauptkommissaren Alexander Hüske und Dorte Hartmann erwartet. Die zwei Verkehrssicherheitsbeamten hatten auf dem Schulhof einen Parcous errichtet, den jeder Fahrradfahrer mehrfach zu absolvieren hatte.

Zuvor hatten Hüske und Hartmann die Gruppe in einem Klassenraum mit den wichtigsten Fahrrad-Verkehrsregeln in der neuen Heimat vertraut gemacht. Größte Beachtung schenkten sie dem Thema Sicherheit. Dabei ging es um kritische Situationen im alltäglichen Verkehr ebenso wie um passiven Schutz durch Fahrradhelme und eine optimale Beleuchtung bzw. Sichtbarkeit. Zur Sprache kam ferner das Thema Diebstahlschutz.

Polizeihauptkommissar Alexander Hüske zog ein positives Fazit der Aktion: „Ich bin davon überzeugt, dass wir den jungen Leuten nicht nur ein paar wichtige Verkehrsregeln mit auf den Weg geben konnten. Wir haben ihnen auch deutlich gemacht, dass sich die Polizei in Deutschland als Freund und Helfer begreift. Aus ihren Heimatländern bringen viele Asylbewerber oft ein anderes Bild von der Polizei mit.“  KV Gütersloh / i+t

Rotes Kreuz in Borken begrüßte 35 neue Auszubildende
35 motivierte Azubis starten beim Roten Kreuz im Kreis Borken in ihr Berufsleben. Foto: KV Borken

Das Rote Kreuz im Kreis Borken hat 35 neue Auszubildende in den verschiedenen Fachbereichen willkommen geheißen. Zum Beginn ihrer beruflichen Laufbahn starten die neuen Auszubildenden zwischen dem 1. August und dem 1. Oktober 2024 in den Bereichen Pflege, Rettungsdienst, Verwaltung, Kindertageseinrichtungen sowie in den Inklusionsbetrieben und verstärken damit ab sofort das Team des DRK im Kreis Borken.

„Es ist uns eine große Freude, so viele motivierte junge Menschen bei uns begrüßen zu dürfen", sagt Annika Beckmann, Personalleiterin beim Roten Kreuz im Kreis Borken. „In Zeiten, in denen der Fachkräftemangel auch vor dem Gesundheits- und Sozialsektor nicht haltmacht, sind unsere neuen Auszubildenden zukunftsweisend und tragen entscheidend dazu bei, dass wir unsere vielfältigen Aufgaben auch in Zukunft auf höchstem Niveau erfüllen können."

Die neuen Auszubildenden starten in folgenden (Ausbildungs-)Berufen: 

  • piA-Erzieher (m/w/d)
  • piA-Kinderpfleger (m/w/d)
  • BAJ (Berufsanerkennungsjahr)
  • FOS (Jahrespraktikum)
  • Kaufmann für Büromanagement (m/w/d)
  • Kaufmann im Gesundheitswesen (m/w/d)
  • Pflegefachfrau / Pflegefachmann
  • Verkäuferin / Verkäufer im KARO (Kaufhaus Rotes Kreuz)

Ein umfassendes Ausbildungsprogramm, welches Theorie und Praxis optimal verbindet, wartet nun auf die neuen Teammitglieder, und sie bekommen so die bestmögliche Vorbereitung auf ihre zukünftigen Aufgaben. 

Investition in die Qualität der DRK-Dienstleistungen

Dabei legt das Rote Kreuz im Kreis Borken großen Wert auf eine qualifizierte Betreuung und Begleitung durch erfahrene Fachkräfte: „Wir investieren nicht nur in die Ausbildung dieser jungen Menschen, sondern auch in die Qualität unserer Dienstleistungen und damit in das Wohl unserer Mitmenschen“, betont Beckmann. „Unsere neuen Auszubildenden können sich auf eine spannende und sinnstiftende Zeit freuen, in der sie viel lernen und sich weiterentwickeln können."

Am ersten Tag stand neben einer herzlichen Begrüßung durch DRK-Kreisverbandsvorstand Dr. Cornelius Rack ein erstes Kennenlernen auf dem Programm. KV Borken / i+t

Seite 10 / 11: DRK-Sommerempfang - Impressionen

Impressionen vom Sommerempfang am 10.09.2024 in Düsseldorf

Fotos: Andreas Brockmann / LV Nordrhein

Nachrichten Seite 16

DRK-Rettungshundeteam findet vermissten Münsteraner
Sieben Hunde der DRK-Rettungshundeeinheiten aus Münster, Senden, Warendorf und dem Tecklenburger Land waren im Einsatz. Foto: KV Münster

Seit dem Nachmittag des 10. Juli war ein 76-jähriger Münsteraner vermisst und mehr als 26 Stunden lang von Polizei, Feuerwehr, DLRG und DRK-Rettungshundeeinheiten aus Westfalen-Lippe gesucht worden. Der Vermisste hatte am Mittwochnachmittag sein Seniorenheim in Münster-Hiltrup verlassen und war nicht zurückgekehrt. Nachdem erste Suchmaßnahmen der Polizei erfolglos geblieben waren, wurde die Rettungshundeeinheit des DRK Münster alarmiert.

Bereits eineinhalb Stunden später machte sich der erste Hund auf die Suche. Um das gesamte Suchgebiet abzudecken, wurde die Rettungshundeeinheit Münster von Teams aus ganz Westfalen-Lippe unterstützt. Sieben Hunde der DRK-Rettungshundeeinheiten aus Münster, Senden, Warendorf und dem Tecklenburger Land waren im Einsatz, die Einheiten aus Paderborn und Minden auf der Anfahrt. Nach 50 Minuten konnte der Vermisste von einem Suchteam im angrenzenden Wald gefunden werden. 

Die Einsatzleitung des Rettungshundeeinsatzes hatte die Leiterin der Rettungshundeeinheit des DRK-Kreisverbandes Münster Marion Dahlmann. Sie wurde unterstützt vom Vorsitzenden des DRK-Ortsvereins Nienberge Gisbert Schwarzwald, der als Schnittstelle zwischen Kriminalpolizei, DRK und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft  (DLRG) fungierte. Neben den sieben Hunden waren 30 Einsatzkräfte an der Suche beteiligt. „Die Zusammenarbeit der verschiedenen Einheiten hat hervorragend funktioniert und wir sind sehr froh, dass die vermisste Person nach über 24 Stunden im Wald wohlauf gefunden wurde. Am Ende hat ein Hund die Person gefunden, aber uns ist allen klar, dass dieser Erfolg allen gebührt, die an der Suche beteiligt waren“, fasst Marion Dahlmann den Einsatz zusammen.

Das DRK Münster sorgte mit der Betreuungsgruppe unter der Leitung von Gruppenführer Dominik Pedack und zehn Einsatzkräften für die Verpflegung während des Einsatzes in den Räumlichkeiten des DRK-Ortsvereins Hiltrup. Nach der erfolgreichen Suche ließen die Einsatzkräfte von DRK, Kriminalpolizei und DLRG den Abend bei einem gemeinsamen Grillen in ausgelassener Stimmung und voller Freude über den erfolgreichen Einsatz ausklingen. KV Münster / i+t
 

Dr. Christian Wüst wechselt in die Radiologie der DRK-Kinderklinik Siegen und des mvz Wellersberg
Das Team der Radiologie heißt den neuen Radiologen Dr. Christian Wüst willkommen. (v.li.) Carsten Jochum, Angie Bieneck, Damaris Knauf, Dr. Christian Wüst und Dr. Ernst-Ludwig Kretschmer; Foto: Arnd Dickel / DRK-Kinderklinik Siegen

Der junge Facharzt für Radiologie, Dr. Christian Wüst, hat zum 1. Juli 2024 seine neue Position in der radiologischen Abteilung im mvz Wellersberg und der DRK-Kinderklinik Siegen angetreten. Der 41-jährige Spezialist ergänzt nach mehreren Stationen in Kliniken der Region nun das Team der neu aufgestellten Radiologie an der Siegener Kinderklinik. Zusammen mit Dr. Ernst-Ludwig Kretschmer wird die radiologische Abteilung sukzessiv ausgebaut und kann so zukünftig mehr Termine in allen vier Bereichen der Bildgebung anbieten. 

„Wir freuen uns sehr, dass Dr. Wüst unser Team der Radiologie nun ergänzt. So können wir nach den vielen Investitionen in die Räumlichkeiten und die Technik auch auf fachärztlicher Seite dafür sorgen, die unterschiedlichen radiologischen Leistungen hier auszubauen“, freut sich Klinikgeschäftsführer Carsten Jochum. Markus Pingel, Ärztlicher Direktor der DRK-Kinderklinik Siegen ergänzt: „Schön zu sehen, dass wir dank des Ausbaus unseres Leistungsangebotes und der neuen Technik junge Kollegen wie Dr. Wüst für uns gewinnen können.“

Die beiden Radiologen können zusammen mit dem Team aus MTRAs und MFAs nun sowohl für Kinder als auch Erwachsene über das mvz Wellersberg Röntgen-, Durchleuchtungs-, CT- und MRT-Bilder mit den neuesten Geräten unter Minimierung der Strahlenbelastung erstellen und damit optimale diagnostische Fakten für viele Krankheitsbilder liefern.

„Mit der neuen Perspektive in einer der modernsten radiologischen Abteilungen der Region beginnt auch für mich ein neuer Karriereschritt, auf den ich mich freue“, so Dr. Wüst zum Antritt bei der herzlichen Begrüßung im MVZ der Kinderklinik.  DRK-Kinderklinik Siegen / i+t

Aufmerksamkeitsstarke Kampagne: „DRK DNA"

In Zeiten von Fachkräfte- und Personalmangel gehen viele Unternehmen und Organisationen neue Wege, um sich von der breiten Masse abzuheben. Auch wir als Deutsches Rotes Kreuz in Westfalen-Lippe suchen beispielsweise für unsere Einrichtungen in der Pflege und in der Kindertagesbetreuung nach Fachpersonal und Auszubildenen. Auch im Ehrenamt brauchen wir jede helfende Hand, damit wir die vielfältigen Aufgaben für die Gesellschaft erledigen können. 

Aus diesem Grund haben sich mehr als 20 DRK-Verbände und -Einrichtungen in Westfalen-Lippe gemeinsam auf den Weg gemacht. Ihr Ziel: Mit der modernen und aufmerksamkeitsstarken Kampagne „DRK DNA“ noch mehr Menschen aus unserer Mitte für das DRK begeistern. Mit starken Motiven und coolen Videoclips möchten wir dabei hervorheben, was uns so besonders macht: Menschlichkeit, Nächstenliebe, Teamgeist, Vertrauen und Verantwortung.

Die Ursprünge der Kampagne gehen dabei auf den DRK-Kreisverband Brilon zurück, der die Kampagne bereits im Jahr 2023 gemeinsam mit einer Agentur entwickelt hatte. Aufgrund des großen Erfolgs wurde die Kampagne dann auf ganz Westfalen-Lippe ausgerollt. 

Gemeinsam freuen wir uns nun mit vielen weiteren Motiven und Videoclips noch mehr Menschen für ein Engagement im DRK zu begeistern.

Hast auch Du die DRK DNA? Dann werde jetzt Teil unseres Teams: www.drk-dna.de (externer Link)  Tobias Exner / i+t

Heike Knipping-Klare in den Ruhestand verabschiedet
Heike Knipping-Klare bei ihrer Verabschiedung mit dem Leiter des DRK-Instituts für Bildung und Kommunikation Ingo Hanneken (re.) und dem früheren IBK-Leiter Ulrich Hargart; Foto: Claudia Zebandt / LV WL

„Wir sind heute hier zusammengekommen, um Sie, Frau Knipping-Klare, in den wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden, und zwar nach 21 Jahren und neun Monaten beim DRK-Landesverband Westfalen-Lippe“, sagte Dr. Hasan Sürgit. Der Vorstand des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe befand sich auf einer nicht verschiebbaren Dienstfahrt und meldete sich von einem Parkplatz per digitaler Übertragung bei der Feier am 26. Juni 2024 im Bistro Henry. 

Heike Knipping-Klare begann ihre Tätigkeit beim DRK-Landesverband Westfalen-Lippe als Büroangestellte im Fachbereich Notfallmedizin und Rettungswesen der damaligen DRK-Landesschule Bernhard Salzmann, dem heutigen DRK-Institut für Bildung und Kommunikation. Am 1. Juni 2011 wurde sie in das Sekretariat von Ulrich Hargart, dem damaligen Leiter der Landesschule, versetzt. Außerdem engagierte sie sich zeitweise im Betriebsrat des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe.

Geschätzt worden sei sie wegen ihrer Verlässlichkeit: „Man kann sich immer auf ihre Arbeit verlassen“, ihrer Hilfsbereitschaft, ihrer Kollegialität und Freundlichkeit, so Dr. Hasan Sürgit.

„Sie waren im Haus bekannt wie ein bunter Hund und galten als kommunikativer und mitfühlender Mensch“, sagte der Landesverbandsvorstand. Langweilig wird Heike Knipping-Klare im Ruhestand nicht werden. Die vierfache Mutter und zweifache Oma ist begeisterte Radfahrerin und unternimmt viel, ob es nun zum Beispiel regelmäßige Besuche bei ihrer Schwester in Kempten sind oder musikalische Veranstaltungen im Hot-Jazz-Club in Münster am Hafen.

„In diesem Sinne: Bleiben Sie so wie Sie sind“, sagte Vorstand Dr. Sürgit. „Wir sagen Danke und wünschen Ihnen für den neuen Lebensabschnitt nur das Allerbeste.“  i+t

JRK

Jugendrotkreuz Seite 12 - Gespräch Louisa Schmittwilken und Katharina Plate

Gespräch zwischen Louisa Schmittwilken und Katharina Plate
Foto: Andriy Chumachenko / JRK Westfalen-Lippe

Seit knapp einem Jahr ist Louisa Schmittwilken Bildungsreferentin im Jugendrotkreuz und betreut da unter anderem die Umsetzung der Zertifizierungskampagne „Humanitäre Schule“, bei der jedes Schuljahr Schulen sowie engagierte Schüler*innen für ihren Einsatz für mehr Menschlichkeit ausgezeichnet werden. Katharina Plate ist ebenfalls Bildungsreferentin im JRK und hat die Kampagne vorher 6 Jahre lang begleitet. Ein Gespräch.

Katharina: Du hast die Kampagne Humanitäre Schule in diesem Schuljahr zum ersten Mal begleitet. Im Mai konnten wir 25 Schulen auszeichnen. Die Zertifizierungsfeier ist immer wieder ein besonderer Tag. Wenn du jetzt auf die Feier zurückblickst, was ist dir dazu besonders in Erinnerung geblieben?

Louisa: Ich erinnere mich vor allem an die Erzählungen der Schüler*innen von ihren individuellen Projekten, die sie im Rahmen der Kampagne umgesetzt haben. Sie alle waren – zurecht – sehr stolz auf ihre Aktionen, ob es jetzt der Besuch im Seniorenzentrum oder eine großangelegte Spielzeug-Sammelaktion war. Im Kopf ist mir da vor allem eine Schülerin geblieben, die voller Stolz von über 100 gesammelten Gesellschaftsspielen und über 40 gesammelten Puzzeln berichtet hat, die dann an eine örtliche Kinder- und Jugendeinrichtung gespendet wurden. 

Und bei dir Kathie – wenn du auf deine langjährige Begleitung der Kampagne zurückblickst, was ist dir denn besonders im Kopf geblieben?

Katharina: Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie engagiert die Schüler*innen sind, die an unseren Scout-Seminaren teilnehmen. Nicht nur im Hinblick auf die Projektergebnisse. Viele von ihnen sind in der Schule auch im SSD, in der Schülerzeitung oder in der Schülervertretung aktiv – und sie kommen zusätzlich zu uns nach Münster, um in ihrer Freizeit an einem Wochenende noch etwas zu lernen. Das finde ich besonders stark. Auch, dass es ganz oft so ist, dass sie vorher das Planspiel schon als Teilnehmer*in gespielt haben und es nun nochmal als Spielleitungen aus anderer Perspektive erleben wollen. Das hat mir gezeigt: Bei den Schüler*innen kommt es gut an, was wir anbieten und das hat mir immer viel bedeutet. 

Louisa: Ja absolut, besonders das Planspiel wird von vielen Schüler*innen sehr interessiert angenommen. Ich denke, grade mit Blick auf die aktuellen Geschehnisse in der Welt, ist die Auseinandersetzung mit dem humanitären Völkerrecht unumgänglich und auch erwünscht. Die Methodik des Planspiels ist da eine sehr hilfreiche Variante, um den Schüler*innen die Grundsätze auf einer fiktiven und spielerischen, aber dennoch übertragbaren Ebene näherzubringen. Viele Schüler*innen sind zudem am Ende des Planspiels sehr daran interessiert, inwiefern die Konfliktparteien in unserem Planspiel real sind – eine Übertragung auf Weltgeschehnisse findet also von selbst statt.

Katharina: Und das merken auch die Lehrkräfte. Die meisten Schulen bleiben am Ball und nehmen immer wieder teil.

Louisa: Genau. Ich glaube, dass auch die betreuenden Lehrer*innen bemerken, wie die Schüler*innen innerhalb des Projektes auch persönlich wachsen und Verantwortung übernehmen, sodass eine erneute Teilnahme für viele Lehrer*innen eine Selbstverständlichkeit ist.

Katharina: Und bald geht es schon wieder weiter – mit dem Schuljahr 2024/25 und einem neuen Kampagnenjahr. Mit welchem Gefühl schaust du auf das kommende Schuljahr?

Louisa: Ich freue mich und bin positiv gespannt auf die neuen Scouts! Da ich den Seminarablauf nun besser kenne, fallen mir auf jeden Fall noch einige Dinge ein, die ich in den kommenden Scout-Seminaren anders machen kann und neue Methoden, die ich ausprobieren möchte.

Katharina: Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon auf die Zertifizierungsfeier im nächsten Jahr und möchte in der ersten Reihe sitzen! 

Interview Seite 19 „Aufgeben gibt es nicht!“

„Aufgeben gibt es nicht“
Christopher Grochow nimmt die Urkunde für die Teilnahme am Seminar für Herz- und Seelenmenschen von Barbara Schmidt, DRK-Kreisverband Märkischer Kreis, entgegen. Foto: DRK-Landesverband Westfalen-Lippe

Christopher Grochow ist seit Februar 2024 beim DRK Arnsberg aktiv und einer von zurzeit fünf ehrenamtlichen Helfern, welche einen Inklusionshintergrund haben. Kreisrotkreuzleiter Bernd Hauk hat ihn interviewt; nicht zuletzt, um zu erreichen, „dass auch andere Menschen mit Handicap Mut fassen, in einem Ehrenamt aktiv zu werden“.

Ich sitze hier mit Christopher in seiner kleinen gemütlichen Wohnung. Ein PC-Arbeitsplatz und eine Musik Ecke mit Synthesizer und Hobby-DJ Equipment dominieren das Zimmer. Christopher ist seit einem Arbeitsunfall und einer Nervenschädigung am Rückenmark meist auf einen Rollstuhl angewiesen und ein lebenslustiger junger Mann. Christopher ist seit Anfang des Jahres beim DRK-Arnsberg. Er erzählt mir von seinen Plänen beim DRK und darüber hinaus.

Bernd: Christopher, warum hast Du Dich gerade an das Deutsche Rote Kreuz gewandt, um dich zu engagieren?

Christopher: Ich habe schon von klein auf immer gerne anderen Menschen geholfen und meine frühere Tätigkeit beim Jugendrotkreuz in Sundern und bei den Johannitern Stadt Wiehl hat mir immer viel Spaß gemacht. Da lag es für mich nahe, beim DRK zu fragen, ob ich bei deren Aufgaben helfen kann. Denn auch kleine Helfer und Helferinnen werden benötigt. Das ist wie bei einem Uhrwerk, ihr seid die großen Zahnräder und wir die kleinen, jedoch nur zusammen sind wir stark.

Bernd: Wie wurdest Du beim DRK-Ortsverein Arnsberg aufgenommen?

Christopher: Super! Ich war sofort ein Teil der Gruppe und wurde in die Ausbildungsabende eingebunden. Zuerst gab es viele Fremdwörter aus dem Katastrophenschutz und der Medizin, diese wurden mir aber gerne erklärt, wenn ich nachgefragt habe.

Bernd: Prima, so soll das sein. Wurden denn auch Aufgaben für Dich gefunden?

Christopher: Ja, ich konnte direkt bei der Blutspende mithelfen, leider nur bei den Terminen, welche halbwegs barrierefrei sind. Außerdem bin ich mit meinem Rolli nicht so flexibel und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist es aus den kleineren Ortschaften nicht leicht nach Sundern nach Hause zu kommen. Bisher hat mich aber immer eine*r der Kamerad*innen gebracht.

Bernd: Gibt es noch andere Betätigungsfelder beim DRK für Dich?

Christopher: Oh ja, da ich gut mit anderen Menschen umgehen kann und auch gut zuhöre, wurde ich gefragt, ob ich bei den DRK-Herzensmenschen mitmachen möchte.

Bernd: Was sind denn DRK-Herzensmenschen?

Christopher: DRK-Herzensmenschen sind geschulte ehrenamtlich Helfende im Bereich der Wohlfahrts- und Sozialarbeit, die unter anderem Menschen mit Redebedarf einfach mal zuhören und gegebenenfalls weitere Hilfen vermitteln und die Selbstwirksamkeit stärken. Entstanden ist diese Aktion nach der Hochwasserkatastrophe 2021, da gab es viele Menschen, die sich einfach mal alles von der Seele reden wollten, und da kommen wir Herzensmenschen ins Spiel.

Bernd: Wir Herzensmenschen?

Christopher: Ja, mittlerweile habe ich auch die Ausbildung des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe zum DRK-Herzensmenschen an zwei Wochenenden in Münster mitgemacht und hoffe jetzt bald in den Einsatz zu kommen. Auch auf dem Grundstück konnte ich für mich im Rollstuhl Praktiken dazu lernen.

Bernd: Wo kann ich denn die DRK-Herzensmenschen finden?

Christopher: Bis jetzt noch nicht so häufig. Wir planen noch Treffpunkte einzurichten, soweit ist es hier aber noch nicht. Die Mitarbeitenden im DRK-Kreisverband Arnsberg arbeiten aber bereits daran. Mein großer Wunsch ist es, Menschen, die mit ähnlichen Situationen fertig werden müssen, bereits im Krankenhaus Unterstützung geben zu können. Hierzu würde ich auch noch gerne eine Ausbildung zum Kriseninterventionshelfer (KIH) im kommenden Jahr machen.

Bernd: Was tun denn Kriseninterventionshelfer?

Christopher: KIH helfen Menschen in der ersten Phase nach belastenden Ereignissen, die das ganze Leben verändern können, sich nicht selbst zu verlieren, bis Familie und Freunde weiter unterstützen können. Leider kann ich mit meinem Rolli nicht selbstständig zu Einsätzen kommen, aber auch an dieser Herausforderung arbeite ich.

Bernd: Christopher, was hat Dir denn bei deiner Ausbildung zum DRK-Herzensmenschen besonders gefallen?

Christopher: Da gab es viel; zuerst mal waren wir eine großartige Truppe in dem Lehrgang, und auch hier wurden mir alle Fremdwörter, die ich nicht kannte, erklärt. Dann war das ganze Gelände des DRK-Tagungshotels in Münster ein großer Trainingsplatz für mich und meinen Rolli. 

Das Tagungshotel ist ein Inklusionsbetrieb und die meisten Wege sind hier super geeignet, um schnell mit dem Rollstuhl fahren zu können und dadurch für mich einen großartigen Trainingseffekt zu erhalten. Es hat viel Spaß gemacht, über das Gelände zu cruisen.

Bernd: Gab es auch Herausforderungen für Dich?

Christopher: Ja, das Einlassen auf die Rollenspiele zum Üben unserer Fertigkeiten fand ich nicht ganz einfach, aber im Bereich Stressbewältigung habe ich viel für mich gelernt.

Bernd: Was sind denn Deine nächsten Ziele beim DRK?

Christopher: Ich möchte die KIH-Ausbildung im kommenden Jahr mitmachen und auch sonst alle mir möglichen Ausbildungen mitmachen, damit ich in Zukunft auch zu Einsätzen mitkommen kann.

Bernd: Welche Einsätze schweben Dir vor?

Christopher: Zunächst mal möchte ich eine Sanitätsausbildung absolvieren, um bei Sanitätswachdiensten unterstützen zu können. Sicherlich kann ich nicht alle Tätigkeiten im Sanitätsdienst durchführen, aber kleinere Blessuren bekomme ich hin und zur Not bediene ich das Funkgerät.

Dann könnte ich mich auch um unverletzte betroffene Menschen kümmern und sie auf einem „Betreuungsplatz“ unterstützen. Hier kann ich dann, quasi als „Insider“, die DRK-Leitungskräfte zur Barrierefreiheit und zum Umgang mit Rollstuhlfahrern beraten.

Nicht zuletzt kann ich mir auch vorstellen die Funkkommunikation bei Einsätzen zu unterstützen. Mit Technik kenne ich mich aus, und was ich nicht weiß, eigne ich mir dank Freund*innen und dem DRK an.

Ehrenamt als Uhrwerk denken, indem auch Menschen mit Handicap einen Platz haben, das wünsche ich mir. Ich rolle gerne voraus und lasse wie immer niemanden aus meinem Team zurück, lerne aber auch gerne von anderen Rollifahrer*innen dazu.

Bernd: Da hast Du Dir viel vorgenommen! Hast Du denn noch andere Interessen, Christopher?

Christopher: Ja sicherlich, ich komponiere ab und an Musik, unterstütze begleitend Menschen mit Krankheiten mit meinen Hobby-DJ-Sets und verbreite diese in meiner Community im Internet. Hier habe ich auch noch einige Ideen, wie man die Rotkreuzidee weiterverbreiten und auch online helfen kann.

Bernd: Ich sehe, Du hast viel Power und steckst voller Tatendrang.

Christopher: Ja, am meisten freue ich mich darauf, engagiert dabei zu sein. Etwas Neues trotz Handicap auszuüben und dabei zu unterstützen Neues zu schaffen! Aufgeben ist keine Option und wird es niemals sein!

Meine Devise ist: Aufgeben gibt es nicht!

Bernd: Vielen Dank Christopher, man sieht also, dass wenn man nur mal nachdenkt, auch viel für Menschen mit Handicap im Ehrenamt möglich ist. Ich wünsche Dir alles Gute für Deine Zukunft und viel Spaß bei Deiner ehrenamtlichen Tätigkeit im DRK.

Christopher: Danke dir, Bernd für das Interview. Ich möchte mich als Letztes, wenn ich darf, noch bei ein paar Mitmenschen sehr bedanken, ohne die ich nie so weit gekommen wäre. 1. Ich bedanke mich sehr bei Jessica Mancuso, die mich fair trainiert, meine Fahrer Patrick Schröder, Holger Wiedermann und Maurice Hennebicq. Sie sind mein Energie-Port, mit denen ich lachen kann, die immer hinter mir stehen und von denen jede*r einzelne besonders ist. Sie geben mich so wie ich auch sie niemals auf, sie sind meine Familie! Vielen Dank an Bernd Hauk und Bianca Kuschinsky, ohne beide würde ich nicht weiterkommen und danke an die Truppe. Ein Wunsch noch an alle mit und ohne Handicap: Ich wünsche euch, dass ihr wie ich Durchhaltevermögen habt, interessiert seid und engagiert an die Gelegenheiten dran geht. Klar, der Weg kann holprig sein, jedoch sind nur die richtigen Wege schwer, hier ist das Ziel entscheidend. Wenn ich das schaffe, schafft ihr das auch. Und für alle Fälle, wenn ihr Hilfe benötigt und es Möglichkeiten gibt, wie ich euch helfen kann, versuche ich für euch da zu sein. Ich bin zwar kein Profi, jedoch bin ich knifflig geworden im Rolli. Denn eines will ich euch allen mitgeben, dass bei mir bisher immer klappte: „Nur weil ihr 1-2 Schritte oder Umdrehungen im Rolli zurück geht oder fahrt, bedeutet dies keine Niederlage, nein, ihr trainiert weiter und nehmt nur Anschwung, um voller Tatendrang durchs Ziel zu schwingen!“ Liebe Grüße Euer Beatkonstruktor-Beat Pravum feat. Rolli-Rambo-Christopher Grochow

Juni 2024

Nachrichten S. 8

Dank für Hilfskräfte im Katastrophenschutz
Im Empfangsraum bedankte sich Landtagspräsident André Kuper persönlich bei allen Hilfskräften und gab ihnen Gelegenheit, sich ins Gästebuch des Landtags NRW einzutragen. (v.li.) Reiner Bluhm (stv. Landesrotkreuzleiter DRK-Landesverband Westfalen-Lippe), Nilgün Özel (Vizepräsidentin DRK-Landesverband Westfalen-Lippe), André Kuper, Marc Christian Schröer (Vizepräsident DRK-Kreisverband Dortmund), Heinz-Wilhelm Upphoff (Vizepräsident DRK-Landesverband Westfalen-Lippe), Uwe Krischer (Landesbeauftragter Bevölkerungsschutz DRK-Landesverband Westfalen-Lippe); Foto: Melanie Zanin / Landtag NRW

Nicht zuletzt die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 hat die Wichtigkeit des Katastrophenschutzes vor Augen geführt. André Kuper, Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen, empfing am 18. April 2024 stellvertretend mehr als 100 Vertreterinnen und Vertreter von Feuerwehr- und Katastrophenschutzorganisationen im Landesparlament, um ihnen seinen persönlichen Dank für ihre Arbeit auszusprechen.

Landtagspräsident Kuper bedankte sich bei allen anwesenden Vertreterinnen und Vertretern der Hilfsorganisationen, die stellvertretend für tausende Einsatzkräfte im Landesparlament empfangen wurden.

„Ohne den Brand- und Katastrophenschutz ist Sicherheit in Nordrhein-Westfalen undenkbar. Dabei arbeiten rund 80 Prozent der Einsatzkräfte ehrenamtlich. Knapp 100 000 Menschen sind für uns in den unterschiedlichen Hilfsdiensten im täglichen Einsatz! Was mich besonders freut: Auch die Jugend ist aktiv. So bringen sich etwa 21 000 junge Menschen bei der Jugendfeuerwehr ein“, betonte Präsident Kuper. „Sie leisten freiwillig und unentgeltlich Schwerstarbeit und opfern ihre Freizeit. Wir danken im Landtag diesen überaus wichtigen helfenden Händen.“

Zum Empfang erschienen Vertreterinnen und Vertreter des Brand- und Katastrophenschutzes aus allen Teilen Nordrhein-Westfalens. Sie alle erhielten Gelegenheit, sich in das Gästebuch des Landtags Nordrhein-Westfalen einzutragen.
Allein beim Hochwasser zwischen dem 21. und 29. Dezember 2023 waren knapp 10 700 haupt- und ehrenamtliche Feuerwehrleute, 345 Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen und mehr als 1 000 Kräfte des Technischen Hilfswerks im Einsatz. Beim Hochwasser zwischen Neujahr und dem 6. Januar 2024 waren es über 3 400 Feuerwehrleute. Hinzu kamen unzählige Frauen und Männer des THW, sowie etliche Privatpersonen und Ehrenamtliche, die nicht organisiert sind.

Im Empfangsraum bedankte sich André Kuper persönlich bei allen Hilfskräften und gab ihnen Gelegenheit, sich ins Gästebuch des Landtags NRW einzutragen. Landtag NRW / i+t
 

Freude auf die Einsätze bei der UEFA EURO 2024
DRK-Einsatzkräfte, Kreisgeschäftsführer Johannes Heinrich und Schatzmeister Stephan Wnuck (3.+4.v.li.) aus dem DRK-Kreisverband Gelsenkirchen, Landesrotkreuzleiterin Tanja Knopp (mit Fußball) und der Vorstand des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe Dr. Hasan Sürgit (re.) vor der Arena AufSchalke; Foto: Claudia Zebandt / LV WL

„Allein in Westfalen-Lippe werden insgesamt rund 1 800 DRK-Einsatzkräfte

aktiv sein, um mit ihrem Fachwissen und Engagement für einen sicheren und reibungslosen Ablauf des internationalen Sportereignisses zu sorgen“, so die Landesrotkreuzleiterin des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe Tanja Knopp bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit dem DRK-Kreisverband Gelsenkirchen am 12. Juni in Gelsenkirchen. „In Gelsenkirchen werden zum Beispiel pro Spieltag insgesamt ca. 140 Einsatzkräfte des DRK im Einsatz sein“, berichtete der Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Gelsenkirchen Johannes Heinrich. „Neben dem Sanitätswachdienst in der Arena AufSchalke gehören auch der Sanitätsdienst in der Gelsenkirchener Trabrennbahn, dem Fan Meeting Point für die englischen Fans mit einer Kapazität von 40 000 Gästen, zu unseren Aufgaben. Außerdem sorgen wir für die Beförderung von Fußballfans mit Beeinträchtigung.“ Bei den Spielen sei man auch mit zwei Bussen im Einsatz, die, sollte doch etwas passieren, ein Schutzraum sind für Menschen, die unter Schock stehen. „Und im Hintergrund sorgen viele Ehrenamtliche dafür, dass unsere Einsatzkräfte bei ihren Schichten, die durchaus zwölf Stunden dauern können, verpflegt werden.“

Im Rahmen der Fußball-EURO 2024 sei das Rote Kreuz nicht nur bei den Spielen in den Stadien in Dortmund und Gelsenkirchen präsent, erklärte Tanja Knopp. „Unsere Ehrenamtlichen sind auch bei den Vorbereitungstagen vor den Spielen, öffentlichen Trainingseinheiten und Public Viewings im Einsatz. Wenn zum Beispiel am Tag vor einem Spiel Trainingseinheiten der teilnehmenden Mannschaften angesetzt sind, sorgen wir mit einem Team aus fünf Spezialisten – darunter ein Notarzt, ein Sanitätshelfer, ein Notfallsanitäter, ein Rettungssanitäter und ein Rettungswagenfahrer – für die medizinische Absicherung auf und neben dem Platz. Darüber hinaus wird die Bereitstellung der vielen Patiententransportzüge, Betreuungsplätze und Behandlungsplätze an den Spielorten bzw. in Bereitschaft im Rahmen des Katastrophenschutzes des Landes NRW an jedem Spieltag hunderte weitere unserer ehrenamtlichen Einsatzkräfte binden“, ergänzt die Landesrotkreuzleiterin. 

So gut man sich vorbereitet habe, außergewöhnlich seien die kommenden Wochen für das hiesige DRK dennoch, sagte Dr. Hasan Sürgit, Vorsitzender des Vorstandes des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe. Denn: „Die Dimensionen sind größer, ebenso wie die öffentliche Wahrnehmung.“ In so kurzer Zeit so viele Einsätze zu haben, sei eine Herausforderung. Vor allem im Hinblick auf eine ausreichende Zahl von Einsatzkräften. Denn das „normale“ Leben mitsamt seinen DRK-Einsätzen gehe ja weiter. Jetzt jedoch überwiege vor allem die Vorfreude. „Die ist riesig. Wir spüren deutlich, unsere Leute brennen für ihre Aufgaben.“ Kurzum: „Wir als DRK stehen bereit. Von uns aus kann die EM jetzt losgehen. i+t / KV Gelsenkirchen

Regierungspräsident Andreas Bothe hat die Schirmherrschaft für das kommende „SofHi“-Jahr übernommen
(v. li.) Nilgün Özel (Vizepräsidentin DRK-Landesverband Westfalen-Lippe), Eliza Diekmann-Cloppenburg (Bürgermeisterin der Stadt Coesfeld), Christoph Schlütermann (Vorstand DRK-Kreisverband Coesfeld), Niko Dürkopp (Kreisrotkreuzleiter DRK-Kreisverband Herford-Stadt), Andreas Bothe (Regierungspräsident Bezirksregierung Münster), Prinzessin Maria zur Lippe (Vizepräsidentin DRK-Kreisverband Lippe und Vorsitzende DRK-Ortsvereins Detmold), Angelika Selhorst (stv. Landrätin Kreis Coesfeld), Dr. Hasan Sürgit (Vorstandsvorsitzender DRK-Landesverband Westfalen-Lippe); Foto: Tobias Exner / LV WL

Am 8. Mai 2024, dem Weltrotkreuztag übergab der Kreisrotkreuzleiter des DRK-Kreisverbandes Herford-Land, Niko Dürkopp, den Staffelstab des DRK-Fonds „Soforthilfe für benachteiligte Kinder“ – kurz: „SofHi“ - an den Vorstand des DRK-Kreisverbandes Coesfeld Christoph Schlütermann. Das Konzept des Fonds sieht vor, dass die Rotkreuzgliederungen in Westfalen-Lippe im jährlichen Wechsel SofHi-Benefizveranstaltungen organisieren. Aus den Erlösen werden Projekte für Kinder aus sozial benachteiligten Familien unbürokratisch und schnell gefördert. Die Schirmherrschaft für das „SofHi“-Jahr im DRK-Kreisverband Coesfeld hat der Münsteraner Regierungspräsident Andreas Bothe übernommen. „Es ist mir eine große Ehre und Verpflichtung zugleich, die Schirmherrschaft für diese gute und überaus wichtige Sache zu übernehmen. Der Grundgedanke der Hilfe für sozial benachteiligte Kinder ist, gleiche Chancen für alle zu schaffen. Davon profitieren die betroffenen Kinder, deren Familien und auch unsere Gesellschaft insgesamt“, so RP Bothe in seiner Ansprache.

Die Vizepräsidentin des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, Nilgün Özel, und die Vizepräsidentin des DRK-Kreisverbandes Lippe und Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Detmold, Prinzessin Maria zur Lippe, die gemeinsam mit der Detmolder Unternehmerin und Künstlerin Christina Haberbeck im Jahr 2016 die Idee zu diesem Fonds entwickelt haben, übergaben den Vertretern der DRK-Kreisverbände Coesfeld und Herford-Stadt jeweils eine „SofHi-Bücherbox“. „Gemeinsam mit Expertinnen und Experten haben wir für diese Box Bücher ausgewählt, die besonders für Kinder bis zum Alter von sechs Jahren geeignet sind“, berichtete Nilgün Özel. „Mit der ausschließlich aus Spenden finanzierten SofHi-Bücherbox für Kindertageseinrichtungen verfügen Erzieherinnen und Erzieher über zusätzliches pädagogisches Material, mit dem sie das Selbstbewusstsein und die Sprachkompetenzen der Kinder stärken und ihre Kreativität fördern können“, so Prinzessin Maria zur Lippe.

Die „SofHi“-Staffelstabübergabe, zu deren Gästen auch die stellvertretende Landrätin des Kreises Coesfeld, Angelika Selhorst, die Bürgermeisterin der Stadt Coesfeld, Eliza Diekmann-Cloppenburg, und der Vorstandsvorsitzende des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Hasan Sürgit, zählten, fand im Rahmen einer Veranstaltung des DRK auf dem Markplatz im Zentrum von Coesfeld statt. Anlässlich des diesjährigen Weltrotkreuztags stellten dort der DRK-Kreisverband und der DRK-Ortsverein Coesfeld gemeinsam Bereiche ihrer Arbeit vor. i+t

Landesrotkreuzleitung zur Wiederwahl ins Präsidium vorgeschlagen
(v.li.) Landesrotkreuzleiterin Tanja Knopp, Landesarzt Dr. Uwe Devrient und Landesrotkreuzleiter Thorsten Junker; Foto: Jan Seifert / LV WL

Im Rahmen des Landesausschusses der Rotkreuzgemeinschaften, der Ende April in Münster stattfand, haben die Stimmberechtigten die amtierende Landesrotkreuzleitung erneut für eine Wiederwahl in das Präsidium des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe durch die Delegierten der DRK-Landesversammlung am 23. November 2024 in Soest nominiert. Tanja Knopp, Landesarzt Dr. Uwe Devrient und Landesrotkreuzleiter Thorsten Junker werden somit bei Zustimmung der Landesversammlung weitere vier Jahre – also bis 2028 -  in ihren Ämtern bleiben. Tanja Knopp und Dr. Uwe Devrient wurden erstmals bei der DRK-Landesversammlung 2012 in Bottrop in ihre Ämter gewählt; Thorsten Junker ist seit seiner Wahl bei der DRK-Landesversammlung 2016 in Herne im Amt. Helena Tenambergen

Nachrichten S. 16

Eine Eiche für den DRK-Campus in Münster
(v.li.) Wolfgang Koch (Vorstand DRK-Kreisverband Herford Land), Heinz-Wilhelm Upphoff (Vizepräsident DRK-Landesverband Westfalen-Lippe), Nilgün Özel (Vizepräsidentin DRK-Landesverband Westfalen-Lippe), Michael Honder (Geschäftsführung DRK-Kreisverband Herford-Land), Sven Kampeter (Kreisrotkreuzleiter DRK-Kreisverband Herford Land), Moritz Krawinkel (Schatzmeister DRK-Landesverband Westfalen-Lippe) und Sandra Weidlich (Geschäftsführung DRK-Kreisverband Herford-Land); Foto: Claudia Zebandt / LV WL

Der DRK-Kreisverband Herford-Land löste Geschenkgutschein zum Jubiläum des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe im Jahr 2023 ein

Bei der Feier zum 75. Jubiläum des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe im November 2023 hatte eine Abordnung des DRK-Kreisverbandes Herford-Land dem Präsidenten des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe Dr. Fritz Baur einen Geschenkgutschein für eine Eiche überreicht. Am 5. April 2024 wurde dieser Gutschein eingelöst: Der Vorsitzende des DRK-Kreisverbands Wolfgang Koch, Kreisrotkreuzleiter Sven Kampeter und Sandra Weidlich und Michael Honder von der Geschäftsführung waren mit dem Eichensetzling nach Münster gereist und wurden von einigen Präsidiumsmitgliedern des DRK-Landesverbandes – Vizepräsidentin Nilgün Özel, Vizepräsident Heinz-Wilhelm Upphoff und Landesschatzmeister Moritz Krawinkel – auf dem DRK-Campus an der Sperlichstraße begrüßt.

Da DRK-Landesverbandspräsident Dr. Fritz Baur nicht teilnehmen konnte, dankte er per Videobotschaft und brachte seine Freude über das „originelle und treffende Geschenk“ zum Ausdruck; schließlich stehe eine Eiche für urwüchsige Kraft, Stärke, Beständigkeit, Standhaftigkeit und Wachstum. Viele dieser Eigenschaften träfen auch auf das Rote Kreuz zu: Die Stärke zeige sich in der Gemeinschaft, die Beständigkeit dauere an, seitdem die Rotkreuzbewegung auf Initiative von Henry Dunant im Jahr 1863 ins Leben gerufen wurde, und das Wachstum zeige sich darin, dass die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung mit mittlerweile 191 nationalen Gesellschaften die größte humanitäre Organisation der Welt sei. i+t

 

Bundesweit erste Multiplikator*innen-Schulung für das InfoAAB

Am 9. März nahmen rund 50 Rotkreuzler*innen an der bundesweit ersten Multiplikator*innen-Schulung für das neu gestaltete Format „Informationsveranstaltung Amtliches Auskunftswesen" (InfoAAB) im DRK-Tagungshotel in Münster teil. Diese Veranstaltung wurde gemeinsam von den DRK-Landesverbänden Westfalen-Lippe und Nordrhein unter der Leitung von Christian Kamp und Dr. Hilde Heij durchgeführt. Sie bildete den Auftakt zur bundesweiten Etablierung der InfoAAB.

Mit Herausgabe des Weißbuchs 2016 und der neuen Konzeption Zivile Verteidigung hat die Bundesregierung eine sicherheitspolitische Weichenstellung eingeleitet, die sich in den letzten Jahren auf Grund von veränderten Bedrohungsszenarien nach Ende des Kalten Krieges als erforderlich abzeichnete. Cybersicherheit, hybride Kriegsführung, aber auch die Besetzung von Territorien oder der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine haben gezeigt, dass die Friedensdividende, auf die sich Deutschland lange Zeit berufen konnte, keine Selbstverständlichkeit mehr ist.  
Vor diesem Hintergrund wurden auch die konzeptionellen Grundlagen zur Planung, Vorbereitung und Wahrnehmung eines Amtlichen Auskunftsbüros (AAB) nach Genfer Abkommen, mit denen der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes 1966 beauftragt wurde, aktualisiert.

Wurden in der Vergangenheit die Aufgaben des Suchdienstes, der Personenauskunft und des Amtlichen Auskunftsbüros noch als eine Gesamtaufgabe gedacht, so wurde 2022 mit dem Konzept AAB und den Rahmenregelungen der Bereitschaften zur Mitwirkung im übergeordneten Aufgabenbereich Suchdienst, Amtliches Auskunftsbüro (AAB) und Personenauskunft im Deutschen Roten Kreuz eine saubere Trennung zwischen den einzelnen Aufgabenfeldern etabliert. Gleichzeitig ist die Unterstützung von AAB und DRK-Suchdienst weiterhin eine der Aufgaben für Einsatzkräfte im Aufgabenfeld Personenauskunft, die zum Leistungsprofil der Bereitschaften gehören. Diese Unterstützung soll im Konfliktfall mit deutscher Beteiligung die Handlungsfähigkeit in diesen beiden Bereichen sicherstellen.  

Die Informationsveranstaltung Amtliches Auskunftsbüro (InfoAAB) auf DRK-Landes- und Kreisverbandsebene (LV- bzw. KV-Ebene) soll dabei nicht nur ein Bewusstsein für diese Aufgabe schaffen, sondern ist darüber hinaus auch Voraussetzung zum Erhalt der Helfer*innenpauschale, mit dem die Personenauskunftsstellen aus Bundesmitteln finanziell unterstützt werden sollen. Christian Kamp / i+t
 

Umfassende Fortbildung zu Early Excellence im DRK-Tagungshotel
Foto: Julia Ikstadt / LV WL

In der fünf Module und insgesamt 15 Tage umfassenden Fortbildung setzten sich 22 Leiter*innen von DRK-Kindertageseinrichtungen im Kreis Coesfeld mit dem Early-Excellence-Ansatz und seiner Umsetzung in die tägliche Praxis auseinander. In Zusammenarbeit mit dem DRK-Institut für Bildung und Kommunikation (IBK) und mit freundlicher Unterstützung der Heinz und Heide Dürr Stiftung hat die DRK-Kindertageseinrichtungen im Kreis Coesfeld gGmbH diesen Kurs im Rahmen dieser Kooperation bereits ein zweites Mal realisiert. 

Im Mittelpunkt des fünften Moduls der Leitungsqualifizierung Early-Excellence standen die Abschlusspräsentationen der Teilnehmer*innen. In dessen Rahmen stellten die Absolventinnen kreativ einrichtungsspezifische Handlungskonzepte zur Implementierung des EEC-Ansatzes in ihren Herkunftseinrichtungen bis 2027 vor. Beim feierlichen Abschluss der Bildungsmaßnahme waren auch die Trägervertreter der beteiligten Einrichtungen Christoph Schlütermann, (Geschäftsführer DRK-Kindertageseinrichtungen im Kreis Coesfeld gGmbH), Josef te Uhle (Geschäftsführer DRK-Ortsverein Dülmen) und Jannik Jonitz (Fachberater für Kindertageseinrichtungen im DRK-Kreisverband Münster) anwesend. Zur Zertifikatsübergabe extra aus Berlin angereist, war Isa Baumgarten von der Heinz und Heide Dürr Stiftung, die die Umsetzung von Early Excellence in Deutschland bereits seit Jahrzehnten fördert.

Der aus England stammende Ansatz, der in vielen Einrichtungen der DRK-Kindertageseinrichtungen im Kreis Coesfeld gGmbH bereits gelebt wird, fußt auf drei Säulen, die die Substanz des Ansatzes darstellen und Motor für alle Inhalte und Ausrichtungen sind:

1. Das Kind wird individuell in seinen Stärken und Kompetenzen wahrgenommen. Deren Beobachtung und gezielte Förderung ist der Ausgangspunkt des pädagogischen Handelns.
2. Die Eltern werden als die Expert*innen ihrer Kinder wahr- und ernstgenommen. Sie werden in die pädagogische Arbeit einbezogen und gleichzeitig steht die präventive Stärkung der ganzen Familie im Mittelpunkt.
3. Die Einrichtung öffnet und vernetzt sich im Sozialraum und bietet zur Stärkung aller Familien ein ganzheitliches und bedarfsorientiertes Angebot.

Early-Excellence-Einrichtungen arbeiten präventiv und gestalten ihre Angebote niedrigschwellig. Diese resultieren aus einem Bildungsverständnis, das lebenslange und selbsttätige Prozesse zur Weltaneignung annimmt und auf einem Erziehungsverständnis, das Bindung, Kommunikation und Partizipation fokussiert.
Eine wohlwollende Grundeinstellung gegenüber Kindern und ihren Familien, die Etablierung einer Vertrauensbasis zu allen Beteiligten und die konsequente Orientierung an den Bedürfnissen von Kindern und Eltern, sind Voraussetzungen für die Bildung einer tragfähigen Basis gemeinsamen Wirkens.

Für den pädagogischen Alltag bedeutet das: Eine wohlwollende Willkommenskultur in den Einrichtungen erlebbar zu gestalten und jedem Menschen, der dort ein- und ausgeht mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen. Innerhalb der Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Erzieher*innen entwickelt sich eine gemeinsame Sprache zum Wohle des Kindes. Eltern kennen ihr Kind, wie niemand anderes. In Early-Excellence-Einrichtungen werden daher Eltern als Experten ihrer Kinder respektiert und ernst genommen. All das Wissen, das sie mitbringen, ihre Sichtweisen und Beobachtungen fließen in die pädagogische Arbeit mit ein. 

Erzieher*innen entdecken, gemeinsam mit den Eltern, womit Kinder aktuell gerne spielen und sich beschäftigen. Diese Interessen zu sehen und sie darin zu bestärken - und zwar ohne sie anzutreiben - heißt auch, sie wertzuschätzen. Die ressourcenorientierte Beobachtung von Kindern nimmt in diesem Prozess eine Schlüsselrolle ein. Denn wenn das Spielverhalten, der Entwicklungsstand und das Interesse des Kindes erkannt wurde, ermöglicht dies die Weiterentwicklung einer unterstützenden und lernfördernden Umgebung und Begleitung. 

Den Eltern werden die individuellen Lernprozesse ihrer Kinder über Beobachtungen, die ansprechend dokumentiert werden, kommuniziert. Das pädagogische Fachpersonal erkundigt sich außerdem intensiv bei den Eltern, was sie zu Hause mit ihrem Kind erleben, um diese Informationen in die pädagogische Planung mit einzubeziehen. Denn: Jedes Kind ist kompetent und exzellent, so wie es ist. Den Kindern in Early-Excellence-Einrichtungen wird vor allem ein vielseitiges Lernen ermöglicht. Ihre Selbstbildungsprozesse werden angeregt und ihr Forschungsdrang unterstützt. Aufgabe des pädagogischen Fachpersonals ist es, den Kindern eine reiche, anregende und herausfordernde Umgebung zu gestalten und sie in ihrem Tun zu begleiten und zu fördern. 

Um den Early-Excellence-Ansatz umzusetzen, ist ein Perspektivwechsel für die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Pädagogen*innen notwendig, denn „kein Kind kommt allein“, sondern jedes bringt sein individuelles Umfeld und eine eigene Biografie mit. Barbara Kirk / i+t
 

MANV nach Busunfall in Siegen – wenn alle zusammen ihren Job richtig gut machen
Spezialisten der DRK-Kinderklinik in Siegen nahmen die verletzten Businsassen in Empfang. (von links) Markus Linke, Oberarzt Klinik für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin, Markus Pingel, Chefarzt Klinik für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin und Ärztlicher Direktor, sitzend Patrick Reimann, Fachgesundheits- und Kinderkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie, und Marina D‘ Aloia Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin; Foto: Arnd Dickel / DRK-Kinderklinik Siegen

So wünscht sich niemand seine Klassenfahrt – gerade mal vor zwei Stunden losgefahren, schon ist alles wieder vorbei. 67 Schüler*innen und 5 Lehrkräfte der 9. Klassen eines hessischen Gymnasiums machten sich früh morgens am 21.04.2024 auf den Weg Richtung London. Doch bereits in Höhe Freudenberg auf der A45 nahm die Fahrt gegen 06:30 Uhr infolge eines Busunfalls ein dramatisches Ende.

Schnell und professionell erstversorgt durch die örtliche Feuerwehr, DRK- und Malteser- sowie Polizeikräfte wurde kurzerhand die DRK-Kinderklinik Siegen über einen akuten MANV (Massenanfall an Verletzten) Fall informiert. Sofort danach wurden anhand des Alarmplans zahlreiche Mitarbeiter*innen „aus dem frei“ in die Klinik alarmiert, so dass eine große Zahl an Spezialist*innen die mit acht Rettungswagen (RTW), einem Rettungsbus und zwei Mannschaftstransportwagen (MTW) eingelieferten Jugendlichen in Empfang nehmen und versorgen konnten. Bereits vorab von den Rettungskräften vortriagiert, sichteten Pflegekräfte und Ärzte der Siegener Kinderklinik jeden der 67 Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren sowie die Lehrkräfte und führten diese bei Bedarf einer weiteren Diagnostik oder einer medizinischen bzw. pflegerischen Versorgung zu. Auch an die psychosoziale Versorgung war gedacht, eine Klinikseelsorgerin und eine Traumatherapeutin der Kinder- und Jugendpsychiatrie leisteten professionelle Unterstützung, wo Bedarf bestand.

In enger Zusammenarbeit mit den weiteren Rettungskräften sowie den Lehrkräften wurde im Bistro der Klinik eine Versorgung und Unterbringung für die Schüler*innen eingerichtet, die keinen weiteren Behandlungsbedarf hatten. Insgesamt mussten 23 der Jugendlichen medizinisch versorgt werden, 4 Patient*innen wurden stationär aufgenommen. Diese konnten nach einer Nacht unter Überwachung am Folgetag nach Hause entlassen werden. Die anderen Schüler*innen wurden gegen frühen Nachmittag in die Obhut ihrer Angehörigen übergeben.

Unterm Strich sind sich alle Beteiligten einig – hier hatten alle Glück im Unglück. Die Umsicht, dass alle Passagiere angeschnallt waren, verhinderte schwerere Verletzungsbilder. Und das engagierte und hochprofessionelle Zusammenspiel aller am MANV beteiligten Parteien an haupt- und ehrenamtlichen Kräften sorgte für eine optimale Versorgung der Betroffenen und deren Familienangehörigen. Oder wie es der Leiter des Steinmühle-Gymnasiums in Marburg, Björn Gemmer, am Montag nach Rücksprache mit Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften auf den Punkt brachte: „Das alles war vorbildlich und sehr schnell organisiert. Es gab keine Minute, in der sich niemand unbetreut gefühlt hat. Die Schülerinnen und Schüler waren in der Siegener Kinderklinik in guten Händen." Arnd Dickel / i+t


Emotionales Ende einer Institution S. 6

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März 2024

Nachrichten Seite 8

Warnung vor Sturmtief „Wencke“ führte zu Großeinsatz
Verbandführer Mirco Füßmann verschafft sich einen Überblick über die Auslastung der Europahalle. Foto: Sven Veuhoff, SV Datteln

Hunderte Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen und Feuerwehren haben aufgrund der Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor dem Sturmtief „Wencke“ am Abend des 22. Februar zwei Notunterkünfte für Geflüchtete im Kreis Recklinghausen evakuiert. Bei den betroffenen Landeseinrichtungen, die von der Bezirksregierung Münster betrieben werden, handelt es sich um Leichtbauhallen. Die Sicherheit der Hallen ist bis Windstärke 8 gegeben. Die Ankündigungen des Deutschen Wetterdienstes ließen orkanartigen Sturm bis zu Windstärke 11 befürchten. Daher wurde am späten Nachmittag vorsorglich die Evakuierung der von der DRK-Betreuungsdienste Westfalen-Lippe gGmbH betriebenen Notunterkunft in Castrop-Rauxel mit 946 Menschen und der vom Malteser Hilfsdienst betreuten Einrichtung in Dorsten mit 801 Menschen beschlossen und eine Großeinsatzlage festgestellt. In Castrop-Rauxel halfen insgesamt 59 DRK-Einsatzkräfte aus den Kreisverbänden Gladbeck und Recklinghausen – hier aus den Rotkreuzgemeinschaften Castrop-Rauxel, Haltern am See, Marl und Recklinghausen -, die Menschen in der Europahalle unterzubringen. In Dorsten unterstützten über 70 Einsatzkräfte aus den DRK-Ortsvereinen Bochholt, Borken, Heiden, Isselburg, Raesfeld, Reken, Rhede, Stadtlohn und Vreden die Evakuierung der Menschen in die Marienkirche und zwei Schulen.

Das Rote Kreuz sowie der Malteser Hilfsdienst als Betreuung in den Notunterkünften übernahmen die Begleitung und Versorgung der Geflüchteten, darunter viele Familien mit Kindern. Nach der Rückstufung der Unwetterwarnung und einer baulichen Überprüfung der Notunterkünfte wurde in beiden Städten gegen 2 Uhr mit der Rückführung der Evakuierten begonnen. Gegen 4 Uhr seien alle Bewohnerinnen und Bewohner wieder in der Notunterkunft in Castrop-Rauxel gewesen, berichtet die Geschäftsführerin der DRK-Betreuungsdienste Westfalen-Lippe gGmbH Dr. Jana Biesenbach. „Sowohl die Evakuierung als auch die Rückkehr verliefen völlig friedlich, ohne jeglichen Tumult. Deshalb nicht zuletzt auch ein herzliches Dankeschön an unsere Mitarbeitenden für die engagierte und umsichtige Unterstützung des Einsatzes.“

Die Großeinsatzlage rund um das Sturmtief „Wencke“ hat alle Einsatzkräfte vor große Herausforderungen gestellt, die schnell und effektiv gelöst wurden. „Ich bin unglaublich dankbar, wie schnell Hilfsorganisationen in der Lage sind, Unterbringungsmöglichkeiten für ein so große Zahl von Personen herzurichten“, sagte der Landrat des Kreises Recklinghausen Bodo Klimpel. Auch Regierungspräsident Andreas Bothe und die Bürgermeister von Castrop-Rauxel und Dorsten Rajko Kravanja und Tobias Stockhoff dankten allen Beteiligten für ihren engagierten und besonnenen Einsatz. i+t

Düsseldorfer Rotkreuzfrühstück

Düsseldorfer Rotkreuz-Frühstück mit Prof. Dr. Bernd W. Böttiger

„Flächendeckender Wiederbelebungsunterricht an Schulen kann Menschenleben retten“
Foto:
(v.li.) Dr. Sascha Rolf Lüder (Leiter des Rotkreuz-Büros NRW), Dr. Hasan Sürgit (Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe), Prof. Dr. Bernd W. Böttiger (Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Köln und Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes), Hartmut Krabs-Höhler (Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Nordrhein)
Foto: DRK-Landesverband Westfalen-Lippe

Wiederbelebungsunterricht ist in nordrhein-westfälischen Schulen bislang nicht verpflichtend. Aus diesem Grund diskutierten Mitglieder des Landtages und der Landesregierung sowie Vertreterinnen und Vertreter aus DRK und anderen helfenden Organisationen, Wohlfahrtsverbänden und der Bundeswehr im Rahmen des fünften Düsseldorfer Rotkreuz-Frühstückes über die Bedeutung von flächendeckendem Wiederbelebungsunterricht an Schulen. 

Stellvertretend für das DRK in Nordrhein-Westfalen begrüßte Dr. Hasan Sürgit, Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, die Gäste am 1. Dezember 2023 im Rotkreuz-Büro NRW. In seiner Begrüßung hob er hervor: „Aus der Sicht des DRK in Nordrhein-Westfalen sollte die Resilienz der Bevölkerung auf verschiedene Weise gestärkt und ausgebaut werden. Erste Hilfe ist als Grundstein für die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung zu betrachten. Sie sollte künftig fest im Lehrplan von Kindertageseinrichtungen und Schulen mit durchgehenden Projekten verankert werden.“

Als besonderen Gast begrüßte Dr. Sürgit den Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Köln und Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes Prof. Dr. Bernd W. Böttiger. Im Rahmen seines Impulsvortrags betonte er: „Der plötzliche Herz-Kreislauf-Stillstand ist die dritthäufigste Todesursache in zivilisierten Ländern. Sehr viele dieser Leben könnten gerettet werden, wenn mehr Laien umgehend mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen würden. Durch Laien kann die Zeit, bis der Rettungsdienst bei den Betroffenen ankommt, überbrückt werden. Hierdurch wird die Überlebenschance der Patientinnen und Patienten verdoppelt bis vervierfacht.“

Seit dem Jahr 2014 gibt es laut Prof. Böttiger eine Empfehlung des Schulausschusses der deutschen Kultusministerkonferenz, dass Wiederbelebungstraining deutschlandweit ab Klasse 7 in allen Schulen in Form von zwei Unterrichtsstunden pro Jahr eingeführt werden soll. Der Ansatz, Schulkinder als potentielle Lebensretterinnen und Lebensretter auszubilden, hat in anderen Ländern bereits für großen Erfolg gesorgt, so Prof. Böttiger: „In Dänemark hat sich beispielsweise die Rate der Laienreanimation fünf Jahren nach verpflichtender Einführung eines solchen Unterrichts fast verdoppelt. Somit wird deutlich, dass durch diese Zielgruppe positive Entwicklungen in Deutschland und weltweit erzielt werden können. Es können jedes Jahr in Deutschland 10 000 Menschenleben zusätzlich gerettet werden, wenn wir auch bei uns Laienreanimationsquoten wie in Dänemark erreichen.“

Das DRK in Nordrhein-Westfalen setzt sich für die flächendeckende Einführung von Wiederbelebungsunterricht an Schulen ein. „Wir begrüßen die Fortführung des vom Landtag in der vergangenen Wahlperiode beschlossenen Projektes zur Laienreanimation an Schulen als ersten wichtigen Schritt. Unser Ziel ist es aber, die Erste Hilfe nicht nur über besonderes Engagement in einer großen Zahl an Schulen zu etablieren, sondern flächendeckend in allen Schulformen Schülerinnen und Schüler mit der Ersten Hilfe vertraut zu machen“, erklärte Hartmut Krabs-Höhler, Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Nordrhein, abschließend. Tobias Exner

DRK-Kreisverband Gladbeck: Gemeinsam gegen Armut

Schulmaterial für bedürftige Familien

Foto: KV Gladbeck

Das „Stärkungspaket NRW – gemeinsam gegen Armut“ wurde von der Landesregierung zur Unterstützung von Menschen in sozialen Notlagen und der dafür bestehenden Infrastruktur eingerichtet. In Kooperation mit der Stadtverwaltung hat der DRK-Kreisverband Gladbeck über sein Tafelprojekt 70 000 Euro aus diesem Programm erhalten, um Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Familien zu unterstützen. „Wir haben diverse Materialien beschafft, die im Unterricht benötigt werden“, berichtet der Präsident des DRK-Kreisverbandes Gladbeck Wilhelm Walter. Hefte, Stifte, Zirkelkästen, Geodreiecke und Stifte für die in den Schulen vorhandenen iPads wurden beschafft und allen Schulformen in Gladbeck zur Verfügung gestellt. „Die Schulen gaben die Materialien dann eigenständig an Schülerinnen und Schüler aus finanziell benachteiligten Familien weiter“, so Walter. „Wir freuen uns, dass wir mit dieser kooperativen Maßnahme dazu beitragen konnten, viele Kinder und Jugendlichen bei ihrem Schulbesuch zu unterstützen.“ i+t    

Der DRK Kreisverband Altkreis-Meschede eröffnet Second-Hand-Store „Lieblingsstücke"

Der DRK Kreisverband Altkreis-Meschede eröffnet Second-Hand-Store „Lieblingsstücke"

(v.li.) Christian Schmitt (Vizepräsident DRK Altkreis-Meschede), Werner Wolff (Präsident DRK Altkreis-Meschede), Rita Jürgens (Leiterin „Lieblingsstücke“), Josef Sommer (Vizepräsident DRK Altkreis-Meschede); Foto: Rebecca Weber/SauerlandKurier

Der DRK- Kreisverband Altkreis-Meschede hat am 1. März die Türen zu einem neuen Projekt geöffnet: Der Second-Hand-Store „Lieblingsstücke" in der Ruhrstraße 21 in Meschede wurde offiziell eröffnet. Hier dreht sich alles um nachhaltige Mode, schicke Outfits und umweltfreundliches Shopping – und das Beste: es kommt dem guten Zweck zugute! 

„Lieblingsstücke" ist nicht nur ein Kleiderladen, sondern eine echte Fashion-Oase für alle, die sich umweltbewusst kleiden und dabei auch noch Geld sparen möchten. Der Laden bietet eine breite Auswahl an hochwertiger gebrauchter Kleidung im angesagten Second-Hand-Stil. Von lässigen Vintage-Looks bis zu trendigen Styles – hier findet jeder sein persönliches Lieblingsstück. Die Betreiber sind besonders stolz darauf, dass sich „Lieblingsstücke“ an alle richtet, vor allem aber an die „jungen, mode- und umweltbewussten Generationen“. Nachhaltigkeit müsse nicht nur ein Trend, sondern eine Lebenseinstellung sein.

Der Store bietet nicht nur eine große Auswahl, sondern auch die Möglichkeit, die eigene, gut erhaltene Kleidung abzugeben. Ein Kreislauf, bei dem alle gewinnen: Die einen geben ihre Lieblingsstücke ab, andere finden ihre neuen Favoriten, und der Erlös kommt sozialen Projekten des Deutschen Roten Kreuzes im Kreisverband Altkreis-Meschede zugute. Der DRK-Kreisverband Altkreis-Meschede lädt alle herzlich ein, vorbeizukommen, zu stöbern und gemeinsam einen Beitrag zu nachhaltigem Konsum zu leisten. KV Altkreis-Meschede / +t

Nachrichten Seite 16

Verlässliche Hilfe bei Evakuierung von Seniorenresidenz

Von jetzt auf gleich: Evakuierung Seniorenresidenz – DRK war zur Stelle

Foto: KV Gladbeck

Für die Pflegebedürftigen, die in der Residenz am Festspielhaus in Recklinghausen lebten, war es eine Tragödie, für das Rote Kreuz ein Einsatz aus dem Stand: Am 29. Februar lief die Frist des Insolvenzeröffnungsverfahrens für die Levantus AG als Betreiber ab; die Bewohnerinnen und Bewohner verloren damit am selben Tag ihr Zuhause. Die Wohn- und Teilhabebehörde im Kreis Recklinghausen ordnete die Evakuierung an. Einsatzkräfte der DRK-Kreisverbände Gladbeck und Recklinghausen und des Malteser Hilfsdienst Haltern gingen im Auftrag des Fachdienstes Bevölkerungsschutzes im Kreis Recklinghausen ad hoc in den Einsatz und fuhren den ganzen Tag über insgesamt 33 Seniorinnen und Senioren in umliegende Pflegeheime. 

Aus beiden DRK-Kreisverbänden wurden Betreuungskomponenten der Einsatzeinheiten eingesetzt: Aus dem DRK Gladbeck waren insgesamt sechs Helferinnen und Helfer im Einsatz, der DRK-Kreisverband Recklinghausen stellte 20 Kräfte. Die DRK-Betreuungskombis für Rollstuhltransporte bzw. für herkömmliche Sitztransporte waren für eventuelle Notfälle mit Notfallrucksäcken und automatisierten externen Defibrillatoren, Hygieneartikeln und Einmaldecken ausgestattet. Alle eingesetzten Ehrenamtlichen verfügen über eine sanitätsdienstliche oder rettungsdienstliche Ausbildung und sind für Betreuungseinsätze und Evakuierungsmaßnahmen im Rahmen der Gefahrenabwehr ausgebildet. i+t

Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Marion Dahlmann

Leiterin der Rettungshundestaffel des DRK Münster ausgezeichnet:

Das Deutsche Rote Kreuz Münster freut sich bekanntzugeben, dass Marion Dahlmann, die Leiterin der Rettungshundestaffel, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Diese hohe Auszeichnung wird Marion Dahlmann für ihre herausragenden Verdienste im Bereich der ehrenamtlichen Vermisstensuche mit Rettungshunden verliehen. Im Auftrag des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier überreichte Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe ihr das Bundesverdienstkreuz am 19. Februar.

„Als verlässliche Partnerin unterstützt Marion Dahlmann mit ihrem Team besonders die notwendige Suche nach hilflosen und orientierungslosen Menschen und solchen, die sich in einer scheinbar ausweglosen Lage selbst gefährden könnten“, heißt es in der Vorschlagsbegründung. „Allen Beteiligten: Betroffenen, Angehörigen, Behörden, Hundeführern und hundlichen Helfern begegnet sie mit großer Menschlichkeit auf Augenhöhe. Geschätzt wird Marion Dahlmanns Sachverstand, Erfahrung und wertschätzendes Handeln. Mit Freundlichkeit, Zielstrebigkeit, Humor und der Fähigkeit, alle im Dienst der Sache zusammenzubringen, gestaltet sie die ehrenamtliche Rettungsarbeit erfolgreich und setzt sich mit außergewöhnlichem Geschick dafür ein.“

Seit über 30 Jahren in der Rettungshundearbeit aktiv

Durch die ehrenamtliche Tätigkeit des Vaters herangeführt an den Katastrophenschutz, zunächst in der Trümmersuche und biologischen Ortung des THW, engagiert sie sich seit nunmehr über 30 Jahren ehrenamtlich in der Rettungshundearbeit im Feld der Vermisstensuche, davon 25 Jahre beim Deutschen Roten Kreuz im Ortsverein Münster-Nienberge. Mit ihrem Hund Bruno hat sie die Arbeit von Mantrailing-Hunden in Westfalen-Lippe entscheidend geprägt und vorangetrieben. Viele Menschen wurden und werden dank ihres Einsatzes lebend gefunden und aus Notlagen gerettet.

„Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Marion Dahlmann ist eine Anerkennung für ihre herausragenden Leistungen und ihren selbstlosen Einsatz für das Wohl der Gesellschaft. Das DRK Münster ist stolz darauf, eine so engagierte und kompetente Persönlichkeit in seinen Reihen zu haben“, erklärt Lothar Grauthoff, Präsident des DRK-Kreisverbandes Münster. Die Rettungshundegruppe des DRK Münster bildet eine wichtige Säule im Katastrophenschutz.

Einsatzbereit in Münster und darüber hinaus

Als Leiterin der DRK-Rettungshundegruppe vertritt sie eine einsatztüchtige Gruppe aus Mantrailing- und Flächensuchhunde-Teams mit stetig steigenden Einsatzzahlen. Ihr Team aus hochqualifizierten Hundeführer*innen und Rettungshunden ist rund um die Uhr einsatzbereit und unterstützt die örtlichen Behörden bei der Bewältigung von Notfällen. Und das nicht nur in Münster, denn es werden Einsätze in ganz Nordrhein-Westfalen übernommen: Insgesamt 67 Alarmierungen waren es im Jahr 2023. 

Zusätzlich zum Training, der Sichtung und Eignungsprüfung sowie der Ausbildung investiert Marion Dahlmann rund 15 bis 20 Stunden pro Woche in organisatorische Aufgaben sowie die Zusammenarbeit mit Behörden und Institutionen, so dass rund 1 000 Stunden pro Jahr für das Ehrenamt zusammenkommen. Sie koordiniert zusammen mit ihrem Ehemann Georg Dahlmann Einsätze, Ausbildungen und Prüfungen der Rettungshunde-Teams. Eine zeitaufwändige, aber lohnende Aufgabe im Dienst der Allgemeinheit.

Teamgeist und Tierwohl

Die Mitglieder der Rettungshundegruppe schätzen ihre Leiterin für ihre Teamfähigkeit und Diplomatie bei gleichzeitiger Führungskompetenz. Als Leiterin der Gruppe setzt sie diese integrativ ein und stärkt damit die Motivation und den Zusammenhalt der ehrenamtlichen Mitglieder trotz steigender Anforderungen.

Dass auch die hundlichen Helfer gut gerüstet sind und weder überfordert noch unterfordert werden, ist Marion Dahlmann sehr wichtig. Tierschutzinteressen zu wahren, ist Voraussetzung für diese intensive und verlässliche Zusammenarbeit von Hund und Mensch. Nur mit Freude kann das Engagement der Hunde, das einem Marathonlauf oder Hochleistungssprint gleichkommt, erhalten bleiben.

Das große Ganze im Blick

Auch wenn durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes die Person im Mittelpunkt steht, geht es Marion Dahlmann stets darum, sich für ihre Mitmenschen und die Rettungshundearbeit einzusetzen. Durch die alternde Bevölkerung und die Zunahme von Demenzerkrankungen, aber auch Depressionen, nimmt die Nachfrage nach kompetenten Partnern bei der Vermisstensuche mehr und mehr zu. Die Polizei kann diesen Bedarf allein derzeit nicht decken. Eine professionelle Unterstützung durch fachkundige und empathische Ehrenamtliche leisten die Rettungshundestaffeln in Deutschland. KV Münster

Schonendste Diagnostik für die Kleinsten: DRK-Kinderklinik Siegen richtet modernste Kinderradiologie ein
Das neue MRT am Kran kurz vor der Einbringung in die neuen Räumlichkeiten der Radiologie an der DRK-Kinderklinik Siegen am 20. Februar 2024. Foto: Arnd Dickel

Die DRK-Kinderklinik Siegen investiert in die Zukunft. Um die Modernisierung und Digitalisierung voranzutreiben, hat das 158-Betten Haus eine strategisch orientierte Zusammenarbeit mit Philips beschlossen. Die Installationen modernster bildgebender Technologien in der Radiologie werden die ersten Eckpfeiler der Zusammenarbeit. „Wir wollen unseren kleinen und großen Patientinnen und Patienten in der Region die bestmögliche wohnortnahe Versorgung bieten. Dabei spielt die Radiologie immer mehr eine Schlüsselrolle, denn die Ergebnisse der Bildgebung sind bei einer Vielzahl von Erkrankungen unverzichtbar für die Wahl der richtigen Therapie. Von der Anschaffung der neuen Systeme profitieren sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Hauses“, so Geschäftsführer Carsten Jochum. 

Die pädiatrische Radiologie in der DRK-Kinderklinik Siegen bietet zukünftig das gesamte Spektrum bildgebender Verfahren für Kinder, Jugendliche und dann auch für Erwachsene an. Das medizinische Fachpersonal ist ausgebildet mit Schwerpunkt in der Diagnostik von Kindern. Dabei wählen sie die für Kinder möglichst wenig belastende Methode aus. Alle vier neuen Röntgensysteme und die Computertomographie arbeiten mit deutlich reduzierter Röntgenstrahlung. Bei der Untersuchung in der so genannten „Röhre“, dem Kernspintomografen, hilft neben verkürzten Untersuchungszeiten in Zukunft die pädiatrische Coaching-App. Sie bereitet die Kinder auf die MRT-Untersuchung vor, bevor sie ins Krankenhaus kommen. Während der Untersuchung begleiten die Bilderwelten der App die Kinder weiter. Durch die aktive Auseinandersetzung mit dem Ablauf, schon im häuslichen Umfeld, werden Angst oder Unsicherheit reduziert, so dass bei den meisten Kindern ohne Narkose gescannt werden kann. 

Um das modernste radiologische Angebot in der Region optimal einsetzen zu können, hat die DRK-Kinderklinik Siegen in den letzten Monaten auch im baulichen Bereich umfassende Maßnahmen realisiert. So wurde die Zentrale Notaufnahme in einem benachbarten Gebäudeteil komplett neu eingerichtet, auch ein spezieller Eingang für Patienten mit ansteckenden Krankheiten wurde hierfür realisiert. Die Spezialambulanzen sind ebenfalls in neu errichtete Behandlungskuben an anderer Stelle in der Klinik umgezogen, so dass die komplette radiologische Abteilung in den ehemaligen Ambulanzräumen mit neuer Aufteilung einen zentralen Platz in direkter Nähe zur ZNA findet.

Lt. Geschäftsführer Carsten Jochum wurden allein in die Umbaumaßnahmen rund 2,95 Millionen Euro investiert. Das Investitionsvolumen für die neuen radiologischen Geräte beläuft sich auf weitere 2,76 Millionen Euro. DRK-Kinderklinik Siegen / i+t

Rotes Kreuz im Kreis Borken: Projekt „Schenk‘ mir deine Zeit”

Besuch im Haus „Rosengarten“ in Burlo: Schulgruppen des Gymnasiums Mariengarden Burlo schenken den Menschen ihre Zeit

Leonie Minga (14) spielte Weihnachtslieder auf ihrer Geige im Haus „Rosengarten“ des Roten Kreuzes im Kreis Borken. Foto: KV Borken/and

Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klasse des Gymnasiums Mariengarden in Borken-Burlo schenken älteren, pflegebedürftigen Menschen wieder ihre Zeit. Sie gestalten das Projekt „Schenk‘ mir deine Zeit” im Haus „Rosengarten“ in Burlo, in dem Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf leben. Das Haus „Rosengarten“ ist eine ambulante Wohngemeinschaft des Roten Kreuzes im Kreis Borken.

Je einmal im Monat sind zwei Mariengarden-Schulgruppen im Haus „Rosengarten“ und spielen mit Bewohnerinnen und Bewohnern zum Beispiel Mensch ärgere dich nicht mit vergrößertem Spielfeld und Würfeln. Sie lesen ihnen vor, spielen Bingo oder ein Frage- und Antwortspiel, speziell für Menschen mit Demenz.

Zum Beispiel brachte eine der Schülerinnen, die in die neunte Klasse geht, an einem Nachmittag in der Vorweihnachtszeit ihre Geige aus und spielte wunderschöne Weihnachtslieder: Die Velenerin Leonie Minga (14) ist Musikerin im Mariengardener Schulorchester und geht auch in die Musikschule Borken. „Es ist einfach schön, diese Erfahrung mit älteren Menschen zu machen, sie zu begleiten, zu betreuen und mit ihnen Zeit zu verbringen. Das ist für die meisten von uns in dieser Form ja neu“, sagt sie.

Soziale Aufgabe aus der Schulseelsorge

Die betreuerischen Aktivitäten sind aus der Schulseelsorge entstanden. Das Schulseelsorge-Team am Gymnasium besteht aus Schwester Kristin Leister, Pater Sebastian Büning und Pater Augustine Devadoss, der seit dem Schuljahr 2022/23 nun hauptverantwortlich das Projekt begleitet. Dabei wird er von Barbara Roth unterstützt, die auch Religionslehrerin am Gymnasium ist.

Hausleiterin Anna Maria Wiescholek freut sich, dass die Schülerinnen und Schüler immer wieder auch an das „Haus Rosengarten“ in Burlo denken: „Wir sind froh, dass die Schulgruppen zu uns kommen können. Das bringt immer wieder eine schöne Abwechslung in den Alltag. Sie sind ja irgendwie schon so eine Art Demenzbegleiter. Auch die Angehörigen unserer Wohngemeinschaft sind begeistert.“ 

Oblatin Schwester Kristin, die auch Religionslehrerin in Mariengarden ist, betreute anfangs die Maßnahme seit den ersten Ideen im Jahr 2017, die sie aus Spanien mitgebracht hatte. Das Angebot werde gerne von den Jugendlichen angenommen, sagt sie: „Schüler melden uns zurück, dass sie gerne ihre Zeit sinnvoll gestalten und sie Menschen schenken wollen, die sonst eher seltener Besuch bekommen.“ Schwester Kristin: „Ich finde, das ist eine schöne soziale Aufgabe, die für unser Gymnasium Mariengarden sehr wichtig ist.“ KV Borken / i+t

agieren.“ i+t