Kleiderladen
Die Herausforderung für die Versorgung von Bedürftigen mit Essen und Kleidung ist eine Aufgabe, der sich der Kaymakan der Region Bornova, Fatih Genel, stellt. Aus diesem Grund wurde u. a. ein Kleiderladen durch ihn eingerichtet, in dem Bedürftige mit Bezugsscheinen Neuwaren beziehen können. Rund 12 000 Familien können dort mit Kleidung versorgt werden. Der Kleiderladen wird durch die Kommune betrieben. Er ist in einem großzügigem Ladenlokal mit einer guten Auswahl in wertschätzendem Erscheinungsbild.
Sozialer Supermarkt - Dost Market
Mit Hilfe der Gida Bank und der Stadt betreibt der Stadtverband des Türkischen Roten Halbmondes in Izmir Bornova seit fünf Jahren vier Supermärkte.
Die Supermärkte haben ein Sortiment von ca. 600 Waren, die in guter Qualität und Ordnung präsentiert werden. Das Einkaufen erfolgt bargeldlos per Chipkarte. Bedürftige erhalten über die Kommune je nach Bedürftigkeit Punkte, die auf die Karte geladen werden. Die rund 6 000 Familien bzw. 30 000 Personen, die sich mit diesem System versorgen können, wählen dann selbstbestimmt Ihren Warenkorb aus.
Down-Café
In Bornova leben rund 450 000 Menschen, davon rund 80 000 Student*innen. Das sog. "Down-Café" ist eine sozialen Einrichtung für bedürftige Student*innen, in der junge Menschen mit Down-Syndrom arbeiten können. Dieses sehr erfolgreiche Projekt der Stadt ist mittlerweile ein fester Bestandteil für die Menschen und ein bedeutender Aspekt der Teilhabe der dort einbezogenen Familien geworden.
Blutspendezentrum „Ege Bölge Kan Merkezi“
Die Blutspende in der Türkei wird zentral aus Ankara organisiert. Das Zentrum in Izmir versorgt mit 24 Ärzten, 65 Krankenschwestern und weiteren ca. 270 Mitarbeitenden eine Region (Manisa, Izmir, Aydin) mit 93 Krankenhäuser und rund 8,5 Mio. Einwohner*innen. In den Jahren 2009 bis 2019 ist es gelungen, die Anzahl der Blutspenden um das 10-fache zu steigern. Mit einem breit aufgesetztem Konzept, bestehend aus Fortbildungen, Informationsveranstaltungen und Kampagnen wurde eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung erreicht. Das Gebäude und die Technik des Blutspendezentrums entsprechen modernen, westeuropäischen Standards. Die Maschinen sind neuwertig und die Produktion sehr profesionell und über mehrere westliche Qualitätsstandards zertifiziert.
Eine Besonderheit der Blutspendeorganisationen des Türk Kizilay ist die Knochenmark-Typisierung. In einer Datenbank, die sich noch im Aufbau befindet, sind bereits 400 000 Menschen registriert. Davon kommen 49 000 aus der Region Izmir.
Katastrophenschutz
Der Katastrophenschutz des Türk Kizilay ist ebenfalls zentral über den Verband in Ankara organisiert. Leiter des Zentrums ist Atila Catabay. Von Izmir aus erfolgt die Versorung für 11 Regionen mit rund 13,5 Mio. Einwohner*innen in der südwestlichen Türkei, ein Gebiet mit einer Ausdehnung von rund 600 km von Ost nach West und 300 km von Nord nach Süd. Mit rund 35 hauptamtlichen Mitarbeitenden des Türk Kizilay arbeiten im Katastrophenfall Hunderte von Ehrenamtlichen und dem staatlichen technischen Hilfswerk (AFED) Hand in Hand zusammen. Die Hauptaufgaben des Türk Kizilay bestehen in der Verpflegung und der Behausung von Personen. Da das Gebiet um Izmir zu den erdbebenreichsten Flächen im Raum der Ägäis gehört, ist das Katastrophenschutzzentrum gut ausgestattet.
Auf rund 15 Hektar befindet sich neben einem Verwaltungstrakt eine Halle mit rund 2 000 qm Regale für folgende Materialien: 4 595 Zelte, 17 700 Decken, 7 123 Betten, 3 826 Küchen-Sets, 2 081 Öfen.
Insgesamt gibt es acht dieser Zentren in der Türkei. Die Katastrophen werden fünf Risikobereichen zugeordnet: Hagel, Wasser, Erdbeben, Sturm und Waldbrand.