Landrat Ingo Brohl und Dr. Lars Rentmeister erläuterten die Zusammenarbeit des Kreises Wesel mit den örtlichen Hilfsorganisationen bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie. „Ohne die Zusammenarbeit mit DRK, DLRG, Johannitern, Maltesern, THW, Bundeswehr und Feuerwehr wäre ein umfassender Katastrophenschutz im Kreis Wesel nicht möglich“ so Dr. Rentmeister. Das DRK unterstützt den Kreis Wesel massiv in der Corona-Pandemie, etwa in Abstrichzentren, mobilen Abstrichteams, im Krisenstab oder bei der Durchführung der Impfungen. Dr. Rentmeister thematisierte dabei auch die Probleme und Herausforderungen, die sich etwa in den Aspekten der Finanzierungen oder Absprachen der beteiligten Akteure zeigten.
Thomas Schnelle - MdL, Berichterstatter für Feuerwehr und Katastrophenschutz im AK Innen der CDU-Landtagsfraktion - erläuterte künftige Anforderungen an einen modernen Bevölkerungsschutz. Er hob hervor, dass der Bevölkerungsschutz nur ganzheitlich betrachtet werden könne. Ohne die funktionierenden Strukturen des Bevölkerungsschutzes hätte NRW die Covid-19-Pandemie nicht meistern können. Dennoch sei nun eine kritische Evaluation erforderlich, um notwendige Anpassungen vorzunehmen. Ausdrücklich lobte er die Neuausrichtung des BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe). Dieses könne auf Bundesebene eine wichtige Funktion wahrnehmen, um koordinierend in einer Krise zu agieren. Gleichzeitig betonte Schnelle, dass der Katastrophenschutz „immer vom Ort aus gedacht werden“ müsse. Er hob damit die heterogenen Herausforderungen und Potenziale der unterschiedlichen Orte, Kreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen hervor. Daher gelte es, die Potenziale, die es vor Ort gebe, weiter zu stärken.
Dr. Hasan Sürgit, Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, hob im Rahmen der anschließenden Diskussion die Rolle des DRK in NRW bei der Vorbereitung der Bevölkerung auf zukünftige Krisen hervor. „Das DRK kann im Rahmen der Breitenausbildung eine entscheidende Rolle dabei spielen, die Bevölkerung auf Krisen oder krisenähnliche Situationen vorzubereiten“ so Dr. Sürgit. Darüber hinaus sei es für die Organisationen bereits jetzt wichtig, Netzwerke zu pflegen und Kontakte zu knüpfen, um im Ernstfall Strukturen zu kennen und darauf zurückgreifen zu können.
Die Fachtagung „Politische Netzwerkarbeit in den DRK-Kreisverbänden in Nordrhein-Westfalen“ hat dazu ihren Beitrag leisten können.