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Internationaler Tag der Vermissten am 30. August

Foto: Andre Zelck / DRK

DRK-Suchdienst in Westfalen-Lippe konnte seit Anfang 2020 in 35 Fällen helfen.

Suchen, verbinden, vereinen ist der Dreiklang, der die Arbeit des DRK-Suchdienstes bestimmt: von den Anfängen bis heute.

Der Suchdienst des DRK in Westfalen-Lippe bilanziert seit Anfang 2020 35 positiv gelöste Fälle: In 2020 konnten 14 Klienten im Rahmen der Internationalen Suche des Suchdienstes den Kontakt zu ihren Angehörigen wiederaufbauen; in 2021 gelang dies bisher in drei Fällen. Bei den Nachforschungen nach Menschen, die im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg als vermisst gelten, konnten im Jahr 2020 insgesamt 14 Fälle – in 2021 bislang vier Fälle – abgeschlossen werden.

Im DRK-Landesverband Westfalen-Lippe gibt es in den folgenden DRK-Kreisverbänden hauptamtlich geführte Suchdienst-Beratungsstellen, in denen ehrenamtlich Aktive mitarbeiten: Altkreis Lübbecke, Bielefeld, Dortmund, Gütersloh, Hamm, Münster, Olpe und Paderborn. In den DRK-Kreisverbänden Borken, Siegen-Wittgenstein und Witten sind ausschließlich ehrenamtliche Mitarbeitende mit Bearbeitung von Suchanfragen betraut.

Zu den Aufgaben des Suchdienstes gehören:

  • die Mitwirkung bei der Familienzusammenführung von Deutschen und deren Angehörigen aus den Aussiedlungsgebieten, bei der Familienzusammenführung von in Deutschland lebenden Flüchtlingen und in anderen humanitären Fällen, bei Nachforschungen nach Kriegs- und Zivilgefangenen und nach Wehrmachtsvermissten und Zivilverschleppten des Zweiten Weltkriegs, bei der Suche nach Personen, die durch die Aussiedlung nach Deutschland, durch Katastrophen, Konflikte, Migration oder andere Ereignisse mit politischem Hintergrund voneinander getrennt wurden, und die Mitwirkung beim Austausch von Rotkreuznachrichten.
  • die Beratung über materielle und gesundheitsfürsorgerische Hilfen für die deutschstämmigen Personen und deren Familien, die noch im Herkunftsgebiet verblieben sind (in Absprache mit dem DRK-Suchdienst-Standort Hamburg).

Im Kontext der Flutkatastrophe wirkten insgesamt 75 ehrenamtlich Mitarbeitende aus zehn westfälisch-lippischen DRK-Kreisverbänden in der zentralen Personenauskunftsstelle des Landes Nordrhein-Westfalen in Münster, die beim Institut der Feuerwehr angesiedelt ist, mit. Hier wurden über einen Zeitraum von über einer Woche rund um die Uhr Anrufe von Menschen entgegengenommen, die den Kontakt zu ihren Angehörigen aufgrund der Katastrophe verloren hatten. Bei vielen Anfragen konnte direkt eine Rückmeldung über den Verbleib der gesuchten Angehörigen gegeben werden.

Die Mitarbeitenden der Suchdienst-Beratungsstellen haben die Aufgabe, Ratsuchende kompetent zu unterstützen und zu beraten. Die Wahrnehmung dieser Aufgaben setzt sehr gute Kenntnisse der einschlägigen Gesetze, Gesetzesvorschriften und Richtlinien sowie der Rechtsprechung voraus. Das nötige Fachwissen eignen sich die Mitarbeitenden in Ausbildungsworkshops und regelmäßigen Fortbildungsveranstaltungen an.

Die ersten Suchdienstaktivitäten des Deutschen Roten Kreuzes finden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Zusammenhang mit dem Deutsch-Französischen Krieg (1870) statt und werden während des Ersten und Zweiten Weltkriegs fortgeführt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bildete sich die noch heute bestehende institutionelle Form des Suchdienstes: Vor allem Freiwillige registrieren Gesuchte und Suchende und sammeln Informationen über das Schicksal verschollener Menschen. „Schlimmer als die Nachricht und die Gewissheit vom Ableben eines geliebten Menschen ist die Ungewissheit über dessen Schicksal und die Unmöglichkeit, Abschied zu nehmen.“ Diese Erkenntnis war und ist der Beweggrund für jede Schicksalsklärung.

Online-Formulare für Suchanfragen unter: www.drk-suchdienst.de (externe Link)

Pressemitteilung als pdf-Datei

Foto Andre Zelck / DRK