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Internationaler Tag der Vermissten

Foto: Gerhard Westrich / DRK

Jedes Jahr gehen Tausende Anfragen beim DRK-Suchdienst ein

74 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges verlangen immer noch Tausende Menschen in Deutschland nach Klärung des Schicksals ihrer Angehörigen, die in Folge dieses Krieges oder aufgrund von Flucht und Vertreibung vermisst werden. „Allein im ersten Halbjahr 2019 gingen insgesamt 4.778 Anfragen dazu beim DRK-Suchdienst ein. Das Interesse in vielen deutschen Familien an dem Schicksal ihrer im Krieg oder durch Vertreibung vermissten Angehörigen ist nach wie vor sehr groß. Viele wollen Klarheit darüber, was damals wirklich passiert ist. Wir rechnen mit nahezu 9.000 Anfragen im gesamten Jahr. 2018 waren es 8.939 Fälle“, erklärte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt zum Internationalen Tag der Vermissten, der am 30. August begangen wird. Leicht rückläufig sind bundesweit dagegen die Anfragen bei der internationalen Suche nach Menschen, die aktuell durch bewaffnete Konflikte, Katastrophen, Flucht oder Migration getrennt wurden. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 erreichten den DRK-Suchdienst hierzu 1.034 neue Anfragen, im gesamten vergangenen Jahr waren es 2.291 Fälle. „Für uns besteht bei der Suche die größte Schwierigkeit darin, dass die suchenden Personen oftmals nicht sagen können, in welchem Transit- oder Zielland sie ihre Angehörigen vermuten“, sagte Dorota Dziwoki, Leiterin der Suchdienst-Leitstelle im DRK-Generalsekretariat. In Westfalen-Lippe hält sich die Zahl der Suchanfragen in etwa auf Vorjahresniveau. Wurden im Jahr 2018 in Westfalen-Lippe 100 Suchanfragen gestellt, waren es im ersten Halbjahr 2019 insgesamt 48, erklärt Christian Kamp, Leiter des Suchdienstes im DRK-Landesverband Westfalen-Lippe. Eine wichtige Rolle auf internationaler Ebene spielt die online-basierte Suche mit Fotos (www.tracetheface.org), die in Kooperation mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz erfolgt. Von September 2013 bis Dezember 2018 waren weltweit insgesamt 27.308 suchende und gesuchte Personen an Trace the Face beteiligt, 7.532 von diesen wurden über den DRK-Suchdienst erfasst. Bis Mitte Juli 2019 konnten beim Roten Kreuz 161 Trace the Face-Erfolgsgeschichten verzeichnet werden. Derzeit wird weltweit nach mehr als 140.000 Menschen gesucht. Diese hohe Anzahl ist hauptsächlich auf die Situation und die bewaffneten Konflikte im Nahen Osten, insbesondere im Jemen, zurückzuführen. Der DRK-Suchdienst wird institutionell vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert. Herr Kamp steht für Medienanfragen zum Thema Suchdienst gerne zur Verfügung. Er ist erreichbar unter Christian.Kamp(at)drk-westfalen(dot)de oder telefonisch unter 0251 9739-155 Pressemitteilung als pdf-DateiFoto