·

Sechs Monate Ukraine-Krieg: DRK in Westfalen-Lippe zieht erste Bilanz

DRK in Westfalen-Lippe leistet vielfältige Hilfe für Menschen aus und in der Ukraine

Als am 24. Februar 2022 der Konflikt in der Ukraine beginnt, stehen auch viele Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes zur Stelle, um den Menschen aus und in der Ukraine zu helfen.

In den Kommunen und Bezirksregierungen in Westfalen-Lippe wurden durch die Mitwirkung der DRK-Kreisverbände über 12.000 Unterkunftsplätze innerhalb kurzer Zeit geschaffen. Die Hälfte davon entstand bereits in den ersten zweieinhalb Wochen nach Konfliktbeginn. In der Hochphase waren für die Herrichtung von Einrichtungen über 1.400 ehrenamtliche DRK-Einsatzkräfte aktiv. Da die weitere Lageentwicklung unklar war, wurden Vorbereitungen geschaffen, spontan weitere 8.000 Unterkunftsplätze mit Betten, Decken und Kissen auszustatten.

Nachdem die Erstversorgung der Geflüchteten sichergestellt wurde, verstärkte das Rote Kreuz seine Aktivitäten im Bereich der sozialen Hilfen: Ob Organisation und Vermittlung von Übersetzungs-Dienstleistungen, Organisation von Begegnungs- und Freizeitangeboten für Mütter, Kinder und Jugendliche, Bereitstellung von wichtigen Informationen zu Unterstützungs- und Hilfsangeboten vor Ort oder niederschwelligen Sprachkursen.  Die DRK-Migrationsberatungsstellen für erwachsene Zuwanderer (MBE) und auch die regionalen DRK-Flüchtlingsberatungsstellen in Westfalen-Lippe wurden und werden dabei vielfach von ukrainischen Geflüchteten aufgesucht und in Anspruch genommen.

Bei mehreren Aktionen wurden Verletzte und liegend zu transportierende Patienten verlegt. Das DRK in Westfalen-Lippe wirkte dabei auch an der länderübergreifenden strategischen Verlegung von 

Patienten mit, die beispielsweise aus der Ukraine zum Flugplatz in Paderborn eingeflogen wurden. Durch die DRK-Kreisverbände in Westfalen-Lippe wurden sie in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Im Rahmen der internationalen Rotkreuzaktivitäten wurde auch eine Transportaktion umgesetzt, bei der fast 50 behinderte ukrainische Kinder, die sich in Polen befanden, in die Obhut der Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel nach Bielefeld gebracht wurden. Allein hierbei waren - auch aufgrund der Strapazen der Flucht und des medizinischen Zustandes der Kinder - über 26 Krankenwagen aus den DRK-Kreisverbänden in Westfalen-Lippe im Einsatz.

Für die Hilfe vor Ort und zur Unterstützung des Ukrainischen Roten Kreuzes waren auch Einsatzkräfte aus Westfalen-Lippe in der Ukraine oder in den angrenzenden Nachbarstaaten im Einsatz. Aus dem Landesverband Westfalen-Lippe wurden bisher sieben Kräfte für das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) im Rahmen des Ukraine-Konfliktes gestellt. Fünf von ihnen waren als Rettungssanitäter oder Notfallsanitäter im Einsatz. Zwei weitere Kräfte des DRK waren als LKW-Fahrer für den Hilfsgütertransport eingesetzt.

Ein aktueller Schwerpunkt ist die Suchdienstarbeit. Seit Beginn des Konflikts erreichten den Suchdienst des DRK in Westfalen-Lippe 18 Suchanfragen. In sieben Fällen konnte der Kontakt mittlerweile wiederhergestellt werden.

„Für unsere Einsatzkräfte bedeutet dieser Einsatz nach Corona-Pandemie und Hochwasserkatastrophe den dritten Großeinsatz innerhalb von nur zwei Jahren. Ich bedanke mich deshalb sehr bei allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräften, die sich erneut im Zeichen der Menschlichkeit für die Menschen in und aus der Ukraine engagiert haben und dies noch weiter tun“, erklärt Dr. Fritz Baur, Präsident des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe.

Foto Julia Ikstadt

Pressemitteilung als PDF-Datei